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I. Herz.

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Entzündung. '- M<br />

welche durch den Reiz veranlasst werden, sich zu vergrössern, be­<br />

stimmen die benachbarten Gefässe zur Erweiterung und stärkeren<br />

Transsudation. Sie sehen, diese Theorie, von der ich Ihnen freilich<br />

nur die gröbsten Einrisse angedeutet habe, führt ein ad hoc erfundenes<br />

Princip, das der Attraction des Gewebes, resp. der Gewebs­<br />

zellen auf die Gefässe und den Gefässinhalt, in die Physio­<br />

logie ein, für das es sonst nirgend ein Analogon giebt. Denn selbst<br />

die Drüsensecretion kann, ganz abgesehen davon, dass deren Mecha­<br />

nismus eben nur für die Drüsen zutrifft, hier nicht zum Vergleich<br />

herangezogen werden, seit Heidenhain 21 gezeigt hat, dass die Ver­<br />

giftung der Secrelionsnerven hinreicht, um trotz voller Leistungsfähig­<br />

keil der Drüsenzellen und voller Integrität der Circulation, die Steige­<br />

rung der Transsudation vollständig zu unterdrücken. Ueberdies könnte<br />

eine derartige AttractionsWirkung im besten Falle höchstens auf Flüssigkeiten<br />

bezogen werden, bei denen wir in den Diffusionserscheinungen<br />

gewisse Analogien kennen. Wie aber die Gewebszellen es anfangen<br />

sollen, auch die farblosen oder rothen Blutkörperchen zu sich heraus­<br />

zulocken, dafür fehlt, wie ich Ihnen schon früher angedeutet habe,<br />

mir wenigstens jedes Verständniss. Hierzu kommt weiter, dass mit<br />

der grössten Bestimmtheit dargethan werden kann, dass nicht blos<br />

eine ausgesprochene Hyperämie, sondern sogar auch eine sehr be­<br />

trächtliche Transsudation in sehr vielen Fällen vorhanden ist, ehe an<br />

den Gewebszellen auch nur die geringste Veränderung Platz gegriffen<br />

hat. Für die sogenannten serösen Entzündungen ist dies Virchow<br />

seit je von den Klinikern entgegengehalten worden, und Sie selber<br />

brauchen Sich nur der leichten Ohrenentzündungen nach Erhitzung<br />

auf 48" oder nach kürzerer Ischämie zu erinnern, um die Richtigkeit<br />

des soeben ausgesprochenen Satzes anzuerkennen. Hier gab es ganz<br />

ansehnliche teigigte Anschwellungen, trotzdem die Zellen des Zungen­<br />

gewebes oder der Ohrsubstanz keine Spur irgend einer Veränderung<br />

zeigten, und nur ganz wenige Eiterkörperchen wurden im Gewebe ge­<br />

troffen, überdies auch diese in der unmittelbaren Nähe der Venen<br />

und Capillaren. Das aber gilt nicht blos für die Entzündungen der<br />

gefäss ha Iti gen Körpertheile, sondern genau ebenso für die der so­<br />

genannten gefässlosen, an denen das Gebäude der Cellularpathologie<br />

construirt worden ist. Denn auch der Trübung der Hornhaut, resp.<br />

dem Aultreten von Eiterkörperchen in ihrem Gewebe geht ausnahms­<br />

los eine Hyperämie der Conjunetival- und Randgefässe voraus, die je<br />

e o li 11 h e i in . Allgemeine Pathologie. '2. Aufl. iv

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