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I. Herz.

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490 Pathologie der Circulation.<br />

flüssigkeit wegzuführen, welches behufs der fortwährenden Erneuerung<br />

des serösen Transsudats unter normalen Verhältnissen aufgesogen<br />

werden muss. Es führt, wie Sie sehen, in letzter Instanz Alles auf<br />

den Einen Punkt, dass nämlich, wenn Hydrops entstehen soll,<br />

die Transsudation aus dem Blute, d. h. also die Production<br />

der Lymphe, über die Norm gesteigert sein muss. Warum<br />

aber hierin der Angelpunkt der ganzen Oedemfrage liegt, dafür giebt<br />

es einen sehr triftigen Grund. Denn wenn der Wegfall der lymphatischen<br />

Resorptionswege deswegen keine abnorme Anstauung von<br />

Parenchym- oder Höhlenflüssigkeit bewirkt, weil die Blutgefässe die<br />

Aufsaugung übernehmen, so folgt daraus unmittelbar, dass jede Störung<br />

des Resorptionsvermögens der Blutcapillaren viel sicherer zu<br />

Oedem führen muss, als die der Lymphgefässe; dass aber gerade diejenigen<br />

Vorgänge, welche die Transsudation von innen nach aussen,<br />

d. h. die Filtration so gewaltig steigern, dem entgegen gerichteten<br />

Flüssigkeitsstrom direct hinderlich sein müssen, das leuchtet ohne<br />

Weiteres ein. Demnach werden wir, wenn wir irgendwo auf ein Oedem<br />

oder Hydrops stossen, immer unser Augenmerk darauf richten, welches<br />

die Ursache der pathologischen Steigerung des Transsudationsstroms<br />

aus den Gefässen des betreffenden Theils ist. Denn<br />

den Lymphstrom werden wir in der sehr grossen Mehrzahl aller<br />

Wassersuchten nicht blos nicht erschwert, sondern sogar beschleunigt<br />

und vermehrt finden — wenigstens in allen den Fällen, wo<br />

nicht noch ein besonderes Hinderniss sich demselben entgegenstellt.<br />

Ist aber eine abnorme starke Transsudation schon für sich allein im<br />

Stande, trotz offener Lymphbahnen und trotz gesteigerten Lymphabflusses,<br />

Oedem zu machen, so versteht es sich von selbst, dass die<br />

Schnelligkeit, mit der das Oedem sich entwickelt, und der Umfang,<br />

welchen dasselbe erreicht, um so mehr wachsen werden, je geringer<br />

die Flüssigkeitsmenge ist, welche aus dem Theil durch die Lymphgefässe<br />

abgeführt wird. Erschwerungen und Behinderungen des<br />

Lymphstroms können, das ist das Schlussergebniss dieser Erörterungen,<br />

zwar allein kein Oedem herbeiführen, wohl aber ein<br />

anderweitig bedingtes wesentlich verstärken.<br />

Die Bedingungen, unter denen die Transsudation aus den Blutgefässen<br />

abnorm gesteigert ist, haben wir so eingehend besprochen,<br />

dass an dieser Stelle auf eine erneute Darlegung derselben verzichtet<br />

werden darf. Gleich die erste und wahrlich nicht die geringste<br />

Schwierigkeit bereitet in der ganzen Angelegenheit der Umstand, dass

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