12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Entzündung. 345<br />

bislang noch niemals am lebenden 'fhiere bei fortgehender Circulation<br />

unter dem Mikroskop studirt worden sind, so sind wir eben lediglich<br />

auf Vermuthungen angewiesen. Allerdings lässt sich aus der fast<br />

regelmässig nachweisbaren Anhäufung von rothen und ganz besonders<br />

farblosen Blutkörperchen im Innern der neuen Gefässe, sowie aus<br />

dem Umstand, dass in der äusseren Umgebung derselben jederzeit<br />

rothe und wieder in ganz besonderer Menge farblose Blutkörperchen,<br />

letztere öfters in dichten Reihen, getroffen werden, mit ziemlicher<br />

Sicherheit schliessen, dass die Stromgeschwindigkeit in den neuen<br />

Gefässen erheblich herabgesetzt, und fortdauernd eine lebhafte<br />

Extravasation rother und vor Allem weisser Blutkörper­<br />

chen aus ihnen geschieht. Indess diese wenigen Thatsachen reichen<br />

im besten Falle dazu aus, um es verständlich zu machen, auf welche<br />

Weise der Abgang an Eiterkörperchen ersetzt wird, der durch die<br />

fortwährende Verschmelzung und Aufnahme derselben durch die grossen<br />

Zellen entsteht, und wie den letzteren unaufhörlich neues, .assimila-<br />

tionsfähiges Material zugeführt wird. Dass aber damit die innere Ge­<br />

schichte der produktiven Entzündung vollständig aufgeklärt sei, wird<br />

Niemand behaupten wollen; reducirt sich doch unser ganzes Wissen<br />

von diesen Vorgängen zur Zeit noch auf die rein morphologische Seite,<br />

und auch hier bleibt noch mancher unaufgeklärte Punkt,<br />

Sicher ist, dass alle Weiterentwicklung an die epithelioiden<br />

grossen Zellen anknüpft, neben denen die noch grösseren Riesen­<br />

zcllen erst in zweiter Linie in Betracht kommen, schon weil die erste-<br />

ren jederzeit weit zahlreicher sind. Die Anfangs mehr runden epi­<br />

thelioiden Zellen nehmen später, indem sie Fortsätze aussenden,<br />

Spindel- und Sternform an. Die Fortsätze wachsen und machen dann<br />

weitere Metamorphosen durch, für die das charakteristische Moment<br />

die Zerklüftung in feine Fasern und Fäserchen ist. Von einem<br />

oder auch beiden Enden einer Spindelzelle tritt dann ein Buschwerk<br />

feiner, wellig geschwungener Fasern ab, aber auch die Breitseite einer<br />

Zelle kann sich mit zahlreichen Fäserchen spicken, in die das Zell-<br />

protoplasma sich differenzirt hat. Indem nun die Fasern verschie­<br />

dener Zellen sich aneinander legen, entstehen complete Fibrillenbündol,<br />

zu denen demnach in der Regel mehrere Zellen gehören. Der Proto-<br />

plasmarest, der bei dieser Fibrillenbildung sich erhält, wird zur fixen<br />

Zelle, die in den Spalten zwischen den Fibrillenbündcln liegen bleibt.<br />

Den eigentlichen Rahmen, das stützende Gerüst, innerhalb dessen<br />

diese ganze Entwicklung vor sich geht, bildet das Netz der neuen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!