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I. Herz.

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380 Pathologie der Circulation.<br />

daran zu denken haben, dass die Verschlechterung der Blutmischung<br />

in erster Linie durch sie bedingt wird. Möglicherweise, indem sie<br />

die körperlichen Elemente des Blutes und insbesondere die rothen<br />

Blutkörperchen zerstören; denn wenn wir uns fragen, ob es ein Moment<br />

giebt, dass in all den eben besprochenen Fällen von hämorrhagischer<br />

Diathese wiederkehrt, so wüsste ich kaum etwas Anderes anzugeben,<br />

als den Mangel an funetionsfähigen rothen Blutkörperchen.<br />

Es trifft dies wenigstens für die metallischen Vergiftungen<br />

ebenso zu, wie für die Anämien und, wie Sie später erfahren<br />

werden, den Icterus gravis; auch die Erfahrung, dass die lokale<br />

Ischämie nach kürzerer oder längerer Dauer constant Blutungen<br />

in ihrem Gefolge hat, darf als eine gute Stütze für jenen Zusammenhang<br />

verwerthet werden und die Hämorrhagien der acuten Phosphorvergiftung<br />

werden unter diesem Gesichtspunkt Ihnen verständlicher<br />

erscheinen, wenn Sie hören, dass dabei vermuthlich die Zahl der<br />

rothen Blutkörperchen gewaltig und rapide abnimmt und jedenfalls<br />

ihre Absorptionsfähigkeit für Sauerstoff durch den Phosphor ganz bedeutend<br />

herabgesetzt wird. Auf alle Fälle dürfte die Hypothese, dass<br />

die Neigung zu Blutungen im Zusammenhang steht mit, vielleicht<br />

direct bedingt wird durch eine Verarmung des Blutes an funetionsfähigen<br />

rothen Blutkörperchen, geeignet sei, es begreiflich zu machen,<br />

dass die hämorrhagische Diathese uns so häufig und unter anscheinend<br />

so verschiedenartigen Verhältnissen in der Pathologie begegnet.<br />

Aber wäre diese Annahme auch viel weniger hypothetisch, als sie<br />

es in Wirklichkeit ist, so würde sie uns trotzdem keinen Aufschluss<br />

darüber geben, ob die durch Verschlechterung der Blutmischung hervorgerufenen<br />

Blutungen per rhexin oder per diapedesin geschehen,<br />

mit anderen Worten, ob die, wie auch immer zu Stande gekommene<br />

tiefe Aenderung der Blutbeschaffenheit die Gefässwände durchlässiger<br />

oder brüchiger, zerreisslicher macht. Auch bei Fröschen,<br />

die längere Zeit in Gefangenschaft gelebt haben, pflegen sehr gewöhnlich<br />

spontan, d. h. ohne erkennbaren äusseren Anlass in der<br />

Haut, den Schleimhäuten, den Muskeln etc. punkt- und streifenförmige<br />

Blutungen aufzutreten, die man demzufolge mit gutem Recht als<br />

skorbutische bezeichnen darf; solche Blutungen ist es mir zu<br />

wiederholten Malen geglückt in flagranti unter dem Mikroskop zu<br />

beobachten, und ohne darüber entscheiden zu wollen, ob hier irgendwelche<br />

Bacterien im Spiele waren, habe ich mich doch mit aller Bestimmtheit<br />

überzeugen können, dass die Hämorrhagien durch die un-

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