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I. Herz.

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210 Pathologie der Circulation.<br />

deutet es mit grosser Wahrscheinlichkeit auf die rückläufige Anschoppung,<br />

wenn der Umfang der Blutung genau der venösen Verästelung<br />

entspricht, Prüft man von diesem Gesichtspunkte aus die Blutungen<br />

in Folge von Arterienverstopfung, so muss sich Jedem, wie mir<br />

scheint, die Ueberzeugung aufdrängen, dass mindestens die grosse<br />

Mehrzahl derselben genau so entstanden ist, wie die mikroskopische<br />

Beobachtung der embolisirten Froschzunge es lehrt. In der Milz, der<br />

Niere, der Lunge nimmt die blutige Infarcirung immer eine Art Kegel<br />

oder Keil ein, dessen Basis nach aussen und dessen Spitze nach innen<br />

gerichtet ist, und immer findet man an dieser Spitze die Vene, deren<br />

Verästelungsgebiet infarcirt ist. Bei den Blutungen, die man im<br />

Gehirn öfters nach Embolie von Arterien trifft, wird man allerdings<br />

diese kegel- oder keilförmige Gestalt des Ergusses vergeblich suchen;<br />

vielmehr ist derselbe gewöhnlich kuglig oder mehr elliptisch geformt.<br />

Indess ist für einmal die anatomische Einrichtung der venösen Bahnen<br />

im Gehirn eine ganz andere, als in der Milz oder Niere, und insbesondere<br />

büsst ein ischämischer Abschnitt des Hirns, in directem Gegensatz<br />

zur Niere oder Milz, nach der Unterbrechung des arteriellen Zuflusses<br />

so rasch an Consistenz ein, dass für die Bildung eines eigentlichen<br />

Infarctes jede Stütze im Gewebe fehlt. Für die venöse Natur<br />

der embolischen Blutungen scheint mir dagegen der Umstand nicht<br />

wenig ins Gewicht zu fallen, dass, soviel mir bekannt ist, nur äusserst<br />

selten Blutungen im Gefolge einer Embolie der Iliaca externa oder<br />

Axillaris gesehen worden sind. Wie aber auch immer, so werden Sie<br />

schwerlich erwarten, dass die auf solche Weise zu Stande gekommenen<br />

Blutungen voluminöser und massiger Art seien; sind sie doch auf<br />

der einen Seite der Effect gerade des ganz ungenügenden Collateralkreislaufs,<br />

und wie leicht andererseits der so schwache und langsame<br />

rückläufige Venenzufluss durch irgend ein Hinderniss aufgehalten werden<br />

kann, bedarf vollends nicht erst weiterer Auseinandersetzung. Sollen<br />

die Blutungen auf thrombotischer Basis wirklich reichlicher sein, so<br />

bedarf es dazu noch complicirender Momente, durch welche die Widerstände<br />

und damit die Spannung auf der venösen Seite erhöht werden,<br />

wie ich Ihnen das vorhin erst gelegentlich der Lungeninfarcte betont<br />

habe. Die Lungen sind aber auch fast die einzige Lokalität, an der<br />

Sie grosse, durch und durch blutige Infarcte gar nicht selten antreffen;<br />

ganz anders dagegen in der Milz und Nieren, deren Infarcte oft genug<br />

den Namen der hämorrhagischen mit wenig Recht tragen. Denn die<br />

Hauptmasse der Milz- und Niereninfarcte pflegt ausgesprochen blass

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