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I. Herz.

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220 Pathologie der Circulation.<br />

Kategorie alle diejenigen Pfropfe, bei denen ein in Zersetzung begriffenes<br />

Material oder Bacterienhaufen concurriren.<br />

Das, was zuerst von derartigen Pfropfen in Mitleidenschaft gezogen<br />

wird, ist natürlich die Wand des Gefässes, innerhalb dessen<br />

der infectiöse Thrombus sitzt. Das ist der Grund, weshalb zu der<br />

gelben Erweichung eines Thrombus sich in der Regel eine Entzündung<br />

der Venenwand, eine echte suppurative Phlebitis hinzugesellt.<br />

Die Venenwand wird dann in toto verdickt, die Gefässscheide lebhaft,<br />

selbst hämorrhagisch geröthet; auch die Adventitia und Media wird<br />

hyperämisch und es schimmern röthliche Flecke durch die gefässlose<br />

Intima hindurch. Bald aber kommt es zu einem eitrigen Infiltrat in<br />

der Venenwand, zuerst in der nächsten Umgebung der Vasa vasorum,<br />

dann auch zwischen Media und Intima. Letztere wird durch das Exsudat<br />

hier und da abgehoben, und bei der Besichtigung der Innenfläche<br />

des Gefässes hat man den Eindruck, als ob_ sie_jmt kleinen<br />

gelblichen Pusteln bedeckt sei. Dann aber schreitet die Ablösung der<br />

Intima weiter fort, sie wird dadurch wie gerunzelt und in Längsfalten<br />

gelegt; endlich kann sie auch durchbrochen und in grösseren oder<br />

kleineren Fetzen abgehoben werden. Vorher aber hat die Intima<br />

längst schon mit der Glätte auch ihren Glanz verloren, sie sieht matt<br />

und fahl, in den schlimmsten Fällen selbst ausgesprochen missfarbig<br />

aus. Aber die Entzündung kann auch nach aussen fortschreiten, es<br />

entsteht eine Eiterung im periphlebitischen Zellgewebe, und selbst das<br />

ist, besonders bei manchen Thieren, nicht unerhört, dass die ganze<br />

Gefässwand perforirt wird, und so eine Communication des puriformen<br />

Veneninhalts mit der Umgebung, eine Aderfistel, entsteht. Wie<br />

Sie sehen, ist in diesen Fällen die Phlebitis die Folge der gelben Erweichung:<br />

was deshalb besonders bemerkt zu werden verdient, weil<br />

der Zusammenhang auch der umgekehrte sein kann. Denn wenn<br />

eine gelbe oder faulige Erweichung eines Thrombus in einer Vene<br />

erfolgt, die mit einem Jaucheherd oder dergl. in Contact steht, so<br />

ist hier gewöhnlich zuerst die Venenwand in den Process hineingezogen<br />

worden, sie gerieth zunächst in eitrige Entzündung, und erst<br />

von dieser aus ist dann vielleicht überhaupt die Thrombose, jedenfalls<br />

die puriforme Schmelzung der letzteren inducirt worden. Ist der Ge_-<br />

sammtcomplex der Erscheinungen erst ausgebildet, liegt, wie das .genannt<br />

wird, eine vollständige Thrombophlebitis vor, so kann es<br />

oft genug seine Schwierigkeiten haben, den Ausgangspunkt richtig .zu<br />

stellen. Doch führt eine umsichtige Erwägung der in Betracht kommen-

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