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I. Herz.

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790 Pathologie der Ernährung.<br />

Wollen wir jetzt zum Schlüsse noch die Bedeutung erörtern,<br />

welche die Geschwülste für den Organismus haben, so erinnern Sie<br />

Sich, dass ich nachdrücklich betont habe, wie dieselben zu jeder<br />

Arbeit, jeder Leistung eo ipso unfähig sind. Nützen kann<br />

eine Geschwulst mithin ihrem Träger nie: um so mehr aber schaden.<br />

In dieser Beziehung kann ich Ihnen natürlich nicht die unendlich<br />

verschiedenartigen örtlichen Nachtheile auseinandersetzen, welche<br />

eine Geschwulst mit sich bringen kann. Auch überlassen wir alle derartigen<br />

Betrachtungen zweckmässig der Pathologie der einzelnen Organe,<br />

und beschränken uns an dieser Stelle auf das, was für alle Geschwülste,<br />

ohne Rücksicht auf ihre Lokalität, Gültigkeit hat. Die<br />

weitaus wichtigste, ja geradezu fundamentale Bedeutung einer Geschwulst<br />

liegt darin, dass durch dieselbe, resp. durch ihre Entwicklung<br />

dem Organismus ein Quantum hochorganisirten Materials<br />

entzogen wird. Insofern ist die Anschauung der Alten, die<br />

in jeder Geschwulst eine Art parasitäres Wesen sahen, gar nicht<br />

unzutreffend; denn jede Geschwulst wächst auf Kosten des übrigen<br />

Organismus, der das Material, welches zum Aufbau der Geschwulst<br />

verbraucht wird, jedenfalls nicht zu seinen eigenen Zwecken und<br />

Nutzen verwenden kann. Wozu aber auch immer das Material verwendet<br />

würde, unter allen Umständen würde es dem Körper mehr zu<br />

Gute kommen, als so; die Geschwulst leistet ihm Nichts, absolut<br />

Nichts, und es ist selbst das sehr zweifelhaft, ob z. B. ein Lipom für<br />

seinen Besitzer gleichwerthig ist mit einem Fettbauch: denn dieser<br />

kann lästig genug sein, aber wenn es dem Inhaber dasselben einmal<br />

schlecht ergeht, hat er doch damit Etwas zum Zusetzen, während es<br />

keineswegs ausgemacht ist, ob ein Lipom ihn dazu befähigt, Entbehrungen<br />

eine Zeit lang besser auszuhalten. Der Grad der Benachtheiligung<br />

des Körpers durch eine Geschwulst muss sich, wie leicht<br />

ersichtlich, für einmal nach der Grösse, vor Allem aber nach der<br />

Geschwindigkeit ihres Wachsthums richten. Denn wenn eine<br />

Geschwulst sehr langsam wächst, nun, da kann am Ende eine höchst<br />

respectable Masse herauskommen, ohne dass zu irgend einer Zeit die<br />

Leistungsfähigkeit des Organismus dadurch mehr beeinträchtigt worden<br />

wäre, als z. 13. durch einen chronischen Schnupfen. Anders selbstverständlich<br />

bei raschem Wachsthum. Gerade dieser Umstand ver­<br />

leiht den Sarkomen ein gutes Theil ihrer Gefährlichkeit, dieser ist es<br />

'erncr auch, der in erster Linie die malignen Geschwülste so gefürchtet<br />

macht. Wollten Sie Sich die sämmtlichen Metastasen eines<br />

Magenkrebses oder eines bösartigen Lymphoms in eine compacte

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