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I. Herz.

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774<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

ein von seinem Mutterboden losgetrenntes Gewebsfragment<br />

im Innern eines Blutgefässes, in dem es stecken geblieben ist,<br />

zu wachsen und neues Gewebe zu produeiren vermag. Derartige<br />

Versuche haben Maas und ich 64 unlängst angestellt, indem<br />

wir frisch von der Tibia abgetrennte Periostlappen Kaninchen, Hunden<br />

und besonders Hühnern durch die V jugularis in die Verästelung<br />

der Lungenarterie brachten, und das Ergebniss dieser Versuche<br />

ist positiv ausgefallen. Die Lappen vascularisirten sich, wie ein<br />

einfacher Thrombus, von den Vasa vasorum der betreffenden Arterie<br />

aus, und producirten innerhalb zweier Wochen erst Knorpel, dann<br />

ordentlichen, völlig legitimen Knochen, ohne jede sonstige<br />

Mitbetheiligung Seitens der Gefässwand. Hiernach dürfte wohl auch<br />

die Möglichkeit des selbstständigen Fortwucherns abgerissener und<br />

irgendwo haftender Geschwulstpartikel bereitwillig zugestanden, und<br />

auch die Deutung derjenigen Autoren 63 über seeundäre Krebsentwicklung<br />

in Lymphdrüsen aeeeptirt werden, nach denen dieselbe<br />

lediglich durch eine Vermehrung und Wucherung der von den<br />

V. afferentia eingeschwemmten Krebszellen bewirkt wird, ohne jede<br />

active Mitbetheiligung der Lymphdrüsenelemente.<br />

Aber jene Versuche .haben noch ein anderes Resultat ergeben,<br />

dem ich noch eine grössere Tragweite beimessen möchte, als dem<br />

ersten: die neugebildeten Knochenplatten haben nicht blos in ihrem<br />

Wachsthum niemals die Gefässwand überschritten, sondern sie sind<br />

sogar immer und ausnahmslos innerhalb der nächstfolgenden<br />

Wochen wieder verschwunden. In der vierten Woche nach<br />

der Einbringung haben wir gewöhnlich nur noch kleine derbe Rudimente<br />

angetroffen, und nie haben wir nach der fünften Woche auch<br />

nur die Spur von dem Periostpfropf aufgefunden. Auf welche Weise<br />

diese totale Resorption bewerkstelligt wird, darüber vermag ich Ihnen<br />

nichts anzugeben; aber Sie sehen, es ist genau dasselbe Schicksal,<br />

dem auch der in das subcutane Gewebe transplantirte Periostlappen<br />

schliesslich alle Male unterliegt, und dem die überimpften Krebsmassen<br />

anheimfallen, auch wenn sie Anfangs ganz kräftig gewuchert sind 14 .<br />

Der auf den Kamm überpflanzte Hahnensporn kann daselbst colossale<br />

Dimensionen erreichen, von der Wurzelscheide eines auf eine granulirende<br />

Wunde implantirten Haares kann eine ansehnliche Epithelwucherung<br />

auf der Oberfläche der Granulationen sich ausbreiten, selbst<br />

in der vorderen Augenkammer zwischen Cornea und Iris haben Goldt-<br />

zieher und Schweninger n ganz respectable Wucherungen von hin-

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