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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

haben eine Fähigkeit, sobald ihnen das geeignete Material dargeboten<br />

wird, es sich assimiliren zu können, dadurch selbst grösser zu werden<br />

und dann aus sich neue Elementartheile zu produeiren, und zwar dies<br />

Alles in grösserem Maasse, als zu ihrer eigenen Erhaltung, resp. zum<br />

Ersatz des unmittelbar Verbrauchten nöthig wäre. Dass aber den<br />

betreffenden Elementartheilen das geeignete Material zu Gebote stehen<br />

muss, damit ein Wachsthum erfolgen könne, dass ist ebenso selbstredend.<br />

Für das Gesammtindividuum schafft während des intrauterinen<br />

Lebens der mütterliche Organismus, nach der Geburt die Nahrung das<br />

erforderliche Material, und Niemand von Ihnen wird erwarten, dass<br />

ein Kind, das ungenügend ernährt wird, in gleichem Maasse zunimmt,<br />

wie ein gutgenährtes. Für die einzelnen Organe bedeutet der Blutund<br />

Transsudatstrom dasselbe, was für den Gesammtorganismus die<br />

Nahrung; die Extremität eines Kindes bleibt, wie wir früher erwähnt<br />

haben, im Wachsthum zurück, ja kann sogar sich verkleinern und<br />

verkümmern, wenn aus irgend einem Grunde die Blutzufuhr zu derselben<br />

erheblich beeinträchtigt ist, und sie würde genau wie die eines<br />

Erwachsenen nekrotisiren, sobald sie des arteriellen Zuflusses gänzlich<br />

beraubt würde. Die Zufuhr des qualitativ und quantitativ geeigneten<br />

Materials ist gewissermaassen eine äussere unerlässliche Bedingung<br />

des physiologischen Wachsthums. Ist sie erfüllt und sind ausserdem<br />

keine direct störende oder feindliche Momente vorhanden, wie abnorme<br />

Temperatur, so geschieht bei jedem gesunden Individuum die Entwicklung<br />

und das Wachsthum in den seinem Alter entsprechenden<br />

Grenzen. Anderer positiver Bedingungen bedarf es nicht, insbesondere<br />

auch nicht, wie Sie wohl bemerken wollen, der Innervation. Dass<br />

die intrauterine Entwicklung trotz totalen Fehlens jeder Innervation<br />

in der regelmässigsten und vortrefflichsten Weise vor sich gehen<br />

kann, beweist ganz unwiderleglich die völlige, durchaus normale und<br />

oft sogar sehr kräftige Ausbildung aller inneren und äusseren Organe<br />

der Missgeburten ohne Hirn und Rückenmark, der Anencephali und<br />

Amyeli; aber auch vielfache pathologische Erfahrungen an hemiplegischen<br />

Extremitäten von Kindern zeigen deutlich, in wie hohem Grade<br />

unabhängig das normale und regelmässige Wachsthum von der Innervation<br />

ist.<br />

Wenn hiernach ein Körpertheil dadurch wächst, dass seine Elementartheile<br />

ein grösseres Quantum von Material, als zum Ersatz des<br />

Verbrauchten erforderlich ist, sich assimiliren und zur Production<br />

neuer Elementartheile verwenden, so folgt daraus, dass das Wachs-

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