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I. Herz.

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218 Pathologie der Circulation.<br />

Hälfte der Lungenblutwege ausgeschaltet werden können, ehe dass<br />

dadurch auch nur die Gesammtcirculation beeinträchtigt, geschweige<br />

denn das Leben gefährdet wird, so werden Sie es begreiflich finden,<br />

dass ein Luftquantum, das im Stande ist, im <strong>Herz</strong>en selbst die<br />

schwersten Störungen zu veranlassen, noch in keiner Weise ausreicht,<br />

durch Verlegung der Lungenarterien oder Capillaren bedrohliche Erscheinungen<br />

hervorzurufen. Sie sehen nach Allem, die echte Luftembolie<br />

verdient den schlimmen Ruf gar nicht, in dem sie bei den<br />

Aerzten lange gestanden und grossen theils noch steht; sie unterscheidet<br />

sich vielleicht in Nichts von der Embolie anderer rein mechanisch<br />

wirkender Substanzen, ja, sie ist selbst erheblich günstiger als manche<br />

andere Art, weil die Luftblasen durch Resorption und allmählichen<br />

Weitertransport in verhältnissmässig kurzer Zeit aus den Lungencapillaren<br />

verschwinden.<br />

Wir hatten somit ganz gutes Recht auch die Fett- und Luftembolien<br />

gleich hier bei den mechanischen Effecten der Pfropfbildungen<br />

im Gefässsystem mit zu erörtern. Als lokale abnorme Widerstände<br />

wirken, um es noch einmal zu wiederholen, alle Thromben,<br />

mögen sie fest und derb, oder mögen sie erweicht sein; aber hierauf<br />

beschränkt sich keineswegs die Wirkung bei allen. Vielmehr hat man<br />

sich sogar gewöhnt, diejenigen Pfropfe, welche lediglich mechanisch<br />

als lokale Widerstände sich geltend machen, mit einem besonderen<br />

Namen zu belegen; sie heissen gutartig, bland, reizlos. Solch<br />

ein gutartiger Thrombus oder-Embolus mag noch so lange an einer<br />

Stelle sitzen, nie kommt es, abgesehen von den eingehend besprochenen<br />

Circuiationsstörungen, zu irgend einem bemerkenswerthen anderweitigen<br />

Vorgang; höchstens erleidet die Wand des Gefässes, in dem der Thrombus<br />

sitzt, allmählich eine leichte Verdickung, welche die Intima und<br />

mehr noch die Adventitia und das umgebende Bindegewebe betrifft.<br />

Von irgend welcher Bedeutung ist diese Verdickung selbstverständlich<br />

nicht, und deshalb in keiner Weise zu vergleichen mit den Veränderungen,<br />

welche sogenannte bösartige oder infectiöse Pfropfe in<br />

ihrer Umgebung hervorrufen. Das Paradigma dieser bösartigen Pröpfc<br />

bilden die Thromben im Zustande der puriformen Erweichung.<br />

Einen wie grossen Unterschied in den lokalen Folgen einer Pfropfbildung<br />

die Natur und das Wesen des respectiven Pfropfes ausmacht,<br />

das lehrt in anschaulichster Weise ein sehr einfacher Versuch. Wenn<br />

Sie in die medianen Hauptarterien beider Ohren eines Kaninchens<br />

Pfropfe hineinbringen, und zwar auf der linken Seite ein reines Kork-

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