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I. Herz.

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Plethora und Anämie.<br />

Lymphe keineswegs in allen Organen, z. B. nicht in Haut und Mus­<br />

keln, überhaupt den Extremitäten zu, fürs Zweite aber wird durch die<br />

Vermehrung des Lymphstroms im Duct. thoracicus für die Blutmenge<br />

ja gar kein Raum geschaffen. Für das Gefässsystem wäre es erst eine<br />

Entlastung, wenn eine gewisse Quantität des Inhalts ins Gewebe oder<br />

in irgendwelche Höhlen, kurz ausserhalb der Blut- und Lymph­<br />

bahn träte, und dergleichen geschieht in diesen Versuchen nicht in<br />

nennenswerther Weise. Lediglich ein ganz geringfügiges Oedem des<br />

Pankreas, gemischt mit etlichen punktförmigen Hämorrhagien, ein<br />

schwacher blutiger Ascites, ferner Ecchymosen des Magens und Darms<br />

finden sich bei den Thieren, denen 8, 10, ja 12 pCt. des Körperge­<br />

wichts eingebracht worden sind, und wollte man die Gesammtmenge<br />

der extravasirten Flüssigkeiten bestimmen, so wird man niemals mehr<br />

als höchstens 20—30 Gramm erhalten. Bleibt sonach bis auf ganz<br />

unerhebliche Bruchtheile das sämmtliche eingespritzte Blut in der<br />

Gefässhöhle, so kann der Ueberfüllung der Arterien über ihre natür­<br />

liche Spannung hinaus nur dadurch vorgebeugt werden, dass das über­<br />

schüssige Blut in andere Theile des Gefässsystems hineingeschafft<br />

wird. Diese Theile sind die Capillaren und kleinen Venen, wie<br />

es scheint, hauptsächlich die der Unterleibsorgane, die bei den so<br />

behandelten Thieren immer einen ausgesprochen hyperämischen Ein­<br />

druck machen, während die Extremitäten, Haut, Unterhautgewebe und<br />

Centralnervensystem durchaus nicht besonders blutreich aussehen.<br />

Zunächst während und nach jeder Einspritzung gelangt das Blut, das<br />

die Lungen passirt hat, in das Aortensystem, der Druck steigt des­<br />

halb und bleibt so lange hoch, bis das abnorm grosse Quantum in<br />

die Capillaren und Venenanfänge geschafft ist; dann kehrt er wieder<br />

zur Norm zurück und hält sich auf dieser, bis eine neue Infusion ihn<br />

von Neuem in die Höhe treibt. Mit dieser Erklärung ist es vollstän­<br />

dig im Einklänge, dass nach den späteren Infusionen die Einstellung<br />

des arteriellen Drucks auf die Normalhöhe immer langsamer geschieht:<br />

denn je voller bereits die Capillaren sind, desto schwerer gelingt es<br />

dem Arteriendruck, neue Blutmassen in sie hinüberzuschaffen. Ande­<br />

rerseits widerspricht es derselben nicht, dass der Druck in den grös­<br />

seren Venen auch nicht dauernd über die normalen Werthe ansteigt.<br />

Während der Einspritzung steigt allerdings auch er, und zuweilen ganz<br />

beträchtlich, aber das kommt augenscheinlich nur von dem Wider­<br />

stand, welchen das momentan überfüllte <strong>Herz</strong> dem Venenstrom ent­<br />

gegensetzt, was am schlagendsten die Pulsation desselben anzeigt,<br />

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