12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Thrombose und Embolie. 199<br />

total obstruirende Thrombose den Abfluss in keiner Weise, eine partielle<br />

vollends erst recht nicht. Wo dagegen keine geräumigen collateralen<br />

Venen zur Hand sind, da werden wir auf schlimmere Folgen der<br />

Pfropfbildung gefasst sein müssen. So vermissen wir nicht leicht bei<br />

der Thrombose der Pfortader den Hydrops Ascites und bei der Ver­<br />

stopfung der V cruralis und ihrer Aeste eine ödematöse Anschwel­<br />

lung, sei es bloss der Knöchel, sei es, bei ausgedehnter Thrombose,<br />

des ganzen Unter- und selbst Oberschenkels. Wenn wir nichtsdesto­<br />

weniger auch bei ungünstiger anatomischer Gefässanordnung eine selbst<br />

obturirende Venenthrombose ohne Beeinträchtigung der Circulation des<br />

betreifenden Körpertheils linden, so sind dabei vorzugsweise zwei Mo­<br />

mente maassgebend. Für einmal die Langsamkeit, mit der eine<br />

Thrombose sich immer aus ganz kleinen Anfängen bis zu einer solchen<br />

Grösse entwickelt, dass sie das Lumen der Vene erheblich beengt oder<br />

selbst völlig verlegt, Wenn Litten und Buchwald bei Kaninchen<br />

oder Hunden die V renalis auf einer Seite ligirten, so sahen sie<br />

jedesmal der anfänglichen Schwellung nach mehreren Tagen eine<br />

hochgradige atrophische Verkleinerung des Organs folgen 20 Dem<br />

gegenüber trifft man gar nicht selten in einer Leiche eine vollständig<br />

obturirende Thrombose der V. renalis und ihrer grösseren Aeste ohne<br />

jede Structurveränderung der Niere, ja auch ohne dass intra vitam<br />

die Beschaffenheit des Harns auf eine Ciroulationsstörung in den<br />

Nieren hingedeutet hätte. Wie ist das zu erklären? Sehr einfach<br />

daraus, dass in den letztgenannten Fällen der Verschluss der Nieren-<br />

venen so langsam und allmählich zu Stande gekommen ist, dass in­<br />

zwischen neue Abliusswege sich haben bilden können. Je weniger<br />

Blut bei dem successiven Wachsthum der Thrombose durch die V<br />

renalis die Niere verlassen konnte, um so mehr floss durch die<br />

Kapselvenen etc. ab, bis diese schliesslich das ganze Blut wegführten,<br />

welches in der Nierenarterie dem Organ zuströmt. In zweiter Linie<br />

wird der Ausgleich der Circulationsstörungen bei der Vcnenthrombosc<br />

ungemein durch einen Umstand erleichtert, auf dessen Wichtigkeit ich<br />

Sie früher schon aufmerksam gemacht habe: dass nämlich in den<br />

capillaren Gefässen das Blut nur gerinnt bei Mortification ihrer Wan­<br />

dungen, d. i. bei Nekrose des betreffenden Körpertheils, wo ohnehin<br />

von Restitution des Kreislaufes keine Rede ist, dass dagegen die<br />

marantischen und Com pressio nsthrom bösen, kurz alle sog.<br />

Stillstandsthrombosen sich nicht auf sie erstrecken und<br />

auch niemals in sie sich fortsetzen. Noch viel mehr als der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!