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I. Herz.

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Entzündung.<br />

sie im Gewebe der Pfote durch Streichen und Drücken ordentlich ver­<br />

teilen, so schwillt bis zum andern Tage die Pfote colossal an, sie<br />

wird heiss, zwischen den Zilien ist die Haut intensiv geröthet und<br />

hämorrhagisch gesprenkelt, und der Hund hütet sich, damit den Bo­<br />

den zu berühren. Sobald Sie nun die Lymphgefasse an der Aussen-<br />

seite des Unterschenkels biossiegen, so werden Sie von der Weite und<br />

der prallen Füllung derselben überrascht sein und aus der Canüle,<br />

die Sie in das periphere Ende eines der Lymphgefässe einbringen,<br />

fliesst ohne alles Streichen und Drücken jetzt Tropfen für Tropfen<br />

ab; es kann nicht der geringste Zweifel darüber sein, dass der Lymph­<br />

strom ganz beträchtlich, auf das Vielfache des Normalen, verstärkt<br />

ist. Aber auch dieser Versuch ist noch nicht vollkommen beweisend,<br />

weil es nicht undenkbar ist, dass sich seit der Crotonisirung, insbe­<br />

sondere seit der fertigen Ausbildung der Geschwulst die Verhältnisse<br />

des Lymphstroms wesentlich geändert haben. Doch hat es nicht die<br />

geringste Schwierigkeit, das Anwachsen des Lymphstroms vom Be­<br />

ginn der Entzündung an zu demonstriren. Nur muss man zu dem<br />

Ende mittelst eines Eingriffs die Entzündung erregen, der sogleich und<br />

von vorn herein und nicht erst allmälich die Gefässe trifft, also am<br />

einfachsten durch Verbrühung, in dieser Weise angestellt, pflegt das<br />

Experiment ein überaus prägnantes Resultat zu geben. Sie legen bei<br />

einem kräftigen und gutgenährten Hunde eine Canüle in eines der<br />

Lymphgefässe des Unterschenkels und überzeugen Sich, dass, wie ge­<br />

wöhnlich, nur minimale Mengen Lymphe aus der gesunden Pfote zu<br />

gewinnen sind; nun schlingen Sie einen Esmarch sehen Kautschuck­<br />

schlauch unterhalb der Canüle um den Knöchel der Extremität und<br />

tauchen die Pfote während mehrerer Minuten in Wasser von ca. 54° C,<br />

bis die Haare anfangen sich zu lockern und durch schwachen Zug<br />

ausgerissen werden können. Jetzt nehmen Sie die Pfote aus dem<br />

Wasser, trocknen sie, lösen den Schlauch, und alsbald beginnt aus<br />

der Canüle die Lymphe in schönster Weise zu tropfen. Erst ganz<br />

allmählich, während die Lymphe fortwährend in gleicher Menge abfliesst,<br />

entwickelt sich im Laufe etwa einer Stunde die Entzündungsgeschwulst.<br />

Hiermit dürfte es auch für die Entzündung festgestellt sein, dass ge­<br />

nau, wie bei der venösen Stauung, eine bedeutend gesteigerte Trans­<br />

sudation aus den Blutgefässen geschieht, welche zunächst zu einer Ver­<br />

mehrung des Lymphstroms und erst wenn die Lymphbahnen zur<br />

Abführung des Transsudates nicht mehr ausreichen, zu einer Anschwel­<br />

lung des Körpertheils führt 0 .<br />

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