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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

dass es sich wesentlich um einen Oxydationsprocess handelt, mittelst<br />

dessen das Fett, vermuthlich durch eine Reihe von Zwischenstufen<br />

hindurch schliesslich zu Kohlensäure und Wasser verbrannt wird.<br />

Dazu aber bedarf es des Sauerstoffs, und es ist eine uralte Erfahrung,<br />

dass alle diejenigen Bedingungen, welche den Gaswechsel<br />

des Blutes erhöhen, dem Fettansatz hinderlich sind, die entgegengesetzten<br />

ihn befördern. Menschen und Thiere, welche viel Muskelarbeit<br />

verrichten, werden, wie Jedermann weiss, nie fett, und der<br />

Thierzüchter hält das Thier, das er mästen will, in möglichster Ruhe.<br />

Auch der günstige Einfluss, welchen eine an Kohlenhydraten reiche<br />

Nahrung auf das Fettwerden hat. läuft darauf hinaus, dass der Sauerstoff<br />

sich zunächst und vorzugsweise mit den so leicht zersetzlichen<br />

Kohlenhydraten verbindet, und so für die Fettverbrennung nicht genug<br />

von ihm übrig gelassen wird. Fett bleibt, mit einem Worte, dann<br />

liegen, wenn ein Missverhältniss zwischen Fettbildung und<br />

Fettverbrennung zu Ungunsten der letzteren gegeben ist,<br />

und dies Missverhältniss entsteht naturgemäss bei relativem Mangel<br />

disponiblen Sauerstoffs. Dass es dabei völlig gleichgültig ist, ob das<br />

Fett als solches in der Nahrung dem Körper zugeführt oder ob es<br />

erst im Körper durch Eiweissspaltung entstanden ist, das habe ich<br />

bereits angedeutet, und das ergiebt sich als etwas selbstverständliches<br />

aus der Identität alles im Organismus vorkommenden Fettes; doch<br />

würde das auch seine Gültigkeit behalten, selbst wenn man die Fälle<br />

mit berücksichtigen wollte, in denen nach künstlicher Fütterung ein<br />

fremdes Fett im Organismus sich abgelagert hat.<br />

Sobald Sie diese Ueberlegungen festhalten, wird Ihnen sofort einleuchten,<br />

dass Fett im Körper unter diametral entgegengesetzten Umständen<br />

auftreten kann. Für einmal nämlich bei sehr guter, reich­<br />

licher Ernährung. Wenn ein Individuum nicht blos so viel Eiweiss<br />

und Fett genicsst, als zur Erhaltung seines Eiweiss- und Fettbestandes<br />

— um mit Voit zu reden — erforderlich ist, sondern noch darüber<br />

hinaus überschüssiges Fett oder überschüssiges Eiweiss, so wird es,<br />

sobald die Sauerstoffzufuhr nicht in entsprechendem Grade zunimmt<br />

nothwendig Fett ansetzen. Welches der Grund dieses unzureichenden<br />

Sauerstoffzutritts ist. kommt dabei nicht in Betracht und<br />

geringe Muskelaction oder der Genuss von viel Kohlenhydraten kann<br />

dafür dieselbe Rolle spielen, als irgend ein pathologisches Moment,<br />

welches die Sauerstoffaufnahme ins Blut verkleinert; reichliche Fettzufuhr<br />

scheint ja überdies nach Voit an sich auf die Sauerstoffauf-

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