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I. Herz.

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686<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

die Lymphe und das Blut, zweitens in besondere präformirte Kanäle<br />

und Hohlräume, resp. direct nach aussen. Stoffabgabe in Lymphe<br />

und Blut ist der ausschliessliche Modus des Verbrauchs bei den<br />

Muskeln und bei allen Bindesubstanzen, inclus. der Knochen, während<br />

an allen Drüsen und drüsigen Epithelien, sowie an den geschichteten<br />

Epithelien, insbesondere der Epidermis, die Abgabe in Lymphe und<br />

Blut zwar nicht fehlt, indess völlig in den Hintergrund tritt gegenüber<br />

der an die äussere Oberfläche oder in Kanäle und Hohlräume.<br />

Im Grunde lehrt nun schon die Geschichte der Mästung, dass eine<br />

Gewebszunahme durch Verringerung der Abgabe in Lymphe und Blut<br />

geschehen kann und sehr gewöhnlich geschieht; denn wenn das Fettgewebe<br />

bei günstigen Mästungsbedingungen, d. h. bei ungenügender<br />

Oxydation zunimmt, was bedeutet das anderes, als dass die Abgabe<br />

Seitens des Fettgewebes in Lymphe und Blut abnorm verkleinert ist?<br />

Immerhin handelt es sich hierbei doch mehr um die Anhäufung einer<br />

bestimmten chemischen Substanz, des Fettes, in den Gewebszellen, als<br />

um eigentliche gewebliche Zunahme, und Sie werden darum beweiskräftigere<br />

Beispiele verlangen, ehe Sie die Möglichkeit einer wirklichen<br />

Hypertrophie durch Verringerung der Abgabe in die Lymphe<br />

anerkennen. Von den Bindesubstanzen kennen wir wirklich keine<br />

Thatsachen, welche in diesem Sinne gedeutet werden müssen; doch<br />

hat Wegner auf experimentellem Wege eine Hypertrophie der<br />

Knochen erzielt, von der es mindestens sehr wahrscheinlich ist, dass<br />

eine Beschränkung der Knochenresorption dabei das wesentlich Bestimmende<br />

ausmacht. Kaninchen, Katzen, Hühner u. a. bekommen<br />

nach Monate lang fortgesetztem innerlichen Gebrauch minimaler<br />

Dosen von Phosphor eine bedeutende Verdickung aller Knochen<br />

sowohl an der epiphysären, als auch an der periostealen Zone; die<br />

spongiöse Substanz macht in den Röhrenknochen vielfach, besonders<br />

in der Epiphysennähe einem ganz dichten compacten Knochengewebe<br />

Platz, und die Dicke der Diaphysencylinder nimmt bedeutend zu auf<br />

Kosten der Markhöhle, die bei Hühnern nahezu vollständig verschwinden<br />

kann. Wegner selbst fasst diese hochinteressanten Vorgänge<br />

freilich als das Product einer durch den Phosphor angeregten<br />

abnorm reichlichen Knochenneubildung auf; indess hat Maas 2 gute<br />

Gründe dafür beigebracht, dass vorzugsweise die Resorptionsvorgänge<br />

durch den Phosphor beeinträchtigt werden. Ob hierbei wirklich,<br />

wie Maas meint, Sauerstoffentziehung das Wirksame ist, halte<br />

ich allerdings nicht für ausreichend bewiesen, aber der Sitz und die

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