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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

genommen und weniger Kohlensäure abgegeben wird — wenn wenigstens<br />

das sonstige Verhalten der Thiere ein gleiches ist. Hier aber<br />

liegt der schwerwiegende Differenzpunkt. Gesunde, kräftige Thiere<br />

bewegen sich munter und lebhaft, die anämisch gemachten hocken<br />

ruhig oder liegen selbst ganz still, indem sie instinctiv Alles vermeiden,<br />

was ihr Sauerstoff bedürfniss erhöhen würde. Weiterhin nimmt<br />

zweifellos auch die Leistungsfähigkeit der Organe und ihrer Zellen<br />

in Folge des Blutverlustes ab, und bleibt verringert, bis derselbe<br />

durch Regeneration der Blutmenge wieder ausgeglichen ist. Arbeiten<br />

aber <strong>Herz</strong> und Athraungsmuskeln und ebenso die Drüsen etc. mit<br />

verminderter Energie, dann verbrauchen sie auch weniger Sauerstoff,<br />

und dem entsprechend hält sich die Sauerstoffzufuhr zu dem Blute<br />

und den Geweben innerhalb abnorm niedriger Grenzen. Wenn<br />

Sie den inneren Zusammenhang in der Weise auffassen, so werden<br />

Sie keinen Widerspruch darin finden, dass bei der Chlorose und besonders<br />

der Leukämie, in welchen Krankheiten der Hämoglobingehalt<br />

des Blutes so überaus geringe Werthe erreicht (vgl. p. 458), trotzdem<br />

die Verfettungen nicht so ausgedehnt und intensiv zu werden<br />

pflegen, wie bei den echten Anämien. Doch giebt es noch eine<br />

bessere Probe auf die Richtigkeit unserer Ueberlegung. Denn wenn<br />

es wirklich die verminderte Leistungsfähigkeit, die Schwäche der<br />

arbeitenden Organe ist, auf der die Verringerung der Sauerstoffaufnahme<br />

beruht, so muss dieselbe in ganz gleicher Weise auch bei<br />

allen übrigen Kachexien statt haben. Nun weiss man von den<br />

Greisen seit lange, dass ihr Sauerstoffverbrauch ein gegen das<br />

Mannesalter sehr verringerter ist, und wenn auch meines Wissens<br />

bislang keine Respirationsbestimmungen an Carcinomatösen oder<br />

an Leuten mit chronischer Dysenterie oder Darmphthise<br />

u. dgl. ausgeführt sind, so tritt eben hier die pathologische Anatomie<br />

ergänzend ein. Wenigstens scheint mir nach allem Früheren die<br />

grosse Häufigkeit der Verfettungen bei allen derartigen<br />

chronischen Kranken eine andere Annahme, als die obige, nicht<br />

zuzulassen.<br />

Diese allgemeine Kachexie, die ja im Gefolge der chronischen<br />

Lungenphthise mit ihren Hämoptoen, ihrem eitrigen Auswurf, ihren<br />

Diarrhöen und Nachtschweissen und vor Allem ihrem hectischen<br />

Fieber nicht ausbleiben kann, ist es denn auch, denen die Phthisiker<br />

ihre Fetlieber verdanken, während die Emphysematiker, deren Ernährung<br />

und Kräftezustand im Vergleich mit jenen so gut wie gar

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