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I. Herz.

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Aenderungen des Gesammtwiderstandes der Gefässbahn. 99<br />

Blutstrom bis in die grossen Venen und so ins <strong>Herz</strong> gelangt. Davon<br />

kann aber bei all unsern anderen Behinderungen des arteriellen Blut­<br />

stroms nicht die Rede sein, weil sie den Gcsammtwidcrstand daselbst<br />

erhoben, weil sie auf den ganzen Querschnitt wirken. Vielmehr muss<br />

hier die Anstauung vor dem Hindernisse bis in den Ventrikel sich<br />

geltend machen, und was nun geschieht, das ist Ihnen wohl bekannt,<br />

der Ventrikel dilatirt, und es entwickelt sich die Stauung im<br />

kleinen Kreislauf und im Körpervenensystem mit ihren Folgen für die<br />

Blutstromgeschwindigkeit, die wir bei den nicht compensirten <strong>Herz</strong>­<br />

fehlern so eingehend erörtet haben. Nicht anders bei Widerstands­<br />

erhöhungen im kleinen Kreislauf. Für die Stenose des Stammes der<br />

Pulmonalis leuchtet von selbst ein, dass einerseits zu wenig Blut<br />

durch die Lungen und damit in den linken Ventrikel strömt, anderer­<br />

seits das rechte <strong>Herz</strong> und wieder rückwärts das Körpervenensystem<br />

überfüllt sein müssen. Aber auch für die peripher, in der Lunge<br />

selbst gesessenen Hindernisse scheint das nicht weniger plausibel.<br />

Denn wenn der Querschnitt der Lungengefässbahn verringert ist, so<br />

kann — dies ist der unmittelbar sich aufdrängende Schluss — das<br />

rechte <strong>Herz</strong> nicht das normale Blutquantum in den linken Ventrikel<br />

befördern, und wieder wird der arterielle Druck sinken, der venöse<br />

ansteigen. Vollends braucht nicht erst ausdrücklich gesagt zu werden,<br />

dass, wenn der Abfluss des Venenblutes in das <strong>Herz</strong> durch positiven<br />

Thoraxdruck gehindert wird, dies zur Stauung im ganzen Venensystem<br />

und seeundär zur Erniedrigung des mittleren Arteriendrucks führen<br />

muss. Erfolgt aber diese Drucksteigerung im Thorax nur periodisch,<br />

bei jeder Exspiration, so muss wieder rhythmische, stossweise Strö­<br />

mung, besonders in den dem <strong>Herz</strong>en benachbarten Venen, denen des<br />

Halses et?,, entstehen, eine rhythmische Bewegung, die hier öfters<br />

zu complcter exspiratorischer Venenanschwellung sich gestaltet, wenn,<br />

wie es ja bei den hier in Betracht kommenden Krankheiten in der<br />

Regel der Fall ist, das Venensystem ohnehin schon überfüllt und über<br />

die Norm gespannt ist.<br />

In der That werden die letztgenannten Erscheinungen niemals<br />

vermisst, sobald der Druck im Thorax positiv geworden ist. Wenn<br />

dagegen bei den anderweiten Widerstandserhöhungen im grossen oder<br />

kleinen Kreislauf gewöhnlich keinerlei krankhafte Symptome an den<br />

Gefässen wahrgenommen werden, nun so wissen Sie, wodurch sich<br />

das erklärt. Es ist die Verstärkung der <strong>Herz</strong> arbeit, welche ge­<br />

nau wie bei den früher besprochenen <strong>Herz</strong>fehlern auch hier compen-<br />

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