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I. Herz.

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Entzündung.<br />

körperchen sind öfters in der Pseudomembran eingeschlossen, doch<br />

immer nur in sparsamer Zahl, sehr einfach, weil die meisten von ihnen<br />

im Gewebe um die Gefässe, aus denen sie extravasirt sind, sitzen<br />

bleiben. Wie gross die Flüssigkeitsmenge ist, welche in diesen<br />

fibrinösen Entzündungen neben dem Fibrin das Exsudat ausmacht,<br />

darüber lassen sich keinerlei allgemeine Regeln aufstellen. Bald findet<br />

man bei einer fibrinösen Pericarditis. die während des Lebens die ex­<br />

quisitesten Reibegeräusche gemacht hatte, neben dem zottigen Belag<br />

der inneren Fläche des <strong>Herz</strong>beutels in diesem nur wenige Gramm<br />

wässeriger Flüssigkeit, bald ist derselbe durch das flüssige Exsudat<br />

der Art ausgedehnt, dass die Lungen dadurch ganz nach hinten ge­<br />

drängt werden, und zwischen beiden Extremen giebt es alle möglichen<br />

Zwischenstufen. Was hat nun das Fibrin in den Exsudaten zu be­<br />

deuten? Nun, die Thatsache, dass überhaupt in den entzündlichen<br />

Transsudaten eine spontane Gerinnung erfolgen kann, wird, denke ich,<br />

Niemandem von Ihnen sonderlich merkwürdig erscheinen, Angesichts<br />

dessen, dass der flüssige Anthcil dem Blutplasma entstammt und an<br />

farblosen Blutkörperchen in den Exsudaten Alles eher als Mangel ist.<br />

Oder sollte man etwa die ganz willkürliche Annahme statuiren, dass<br />

gerade das Fibrinogen nicht mit transsudirt? Ganz im Gegentheil<br />

scheint mir, dass man a priori jedes entzündliche Exsudat für ge­<br />

rinnungsfähig, gerinnbar halten und dass man deshalb Fibrin-<br />

abscheidung in demselben erwarten wird, sobald farblose Blutkörper­<br />

chen in einiger Menge demselben sich beigemischt haben. So haben<br />

Sie es auch völlig natürlich gefunden, als auf der Oberfläche des blos-<br />

gelegten Mesenterium sich eine fibrinöse Pseudomembran bildete, über<br />

deren Reichthum an Eiterkörperchen Sie ebensowenig erstaunt waren,<br />

als über den des weissen Thrombus. Unter diesen Umständen dürfte<br />

es im Grunde viel auffälliger sein, wenn ein Exsudat kein Fibrin ab­<br />

scheidet. Doch wollen Sic bei dieser Leberlegung nicht ausser Acht<br />

lassen, dass zur Fibrinbildung nicht blos die Gegenwart zahlreicher<br />

farbloser Blutkörperchen, sondern auch ihr Zerfa 11, i h r A bster ben<br />

erforderlich ist, weil ja erst durch das zu Grunde gehen derselben<br />

das Fibrinferment frei wird. Demnach kann, falls in einem Entzün-<br />

dungsproduet die Gerinnung ausbleibt, der Grund ebensowohl in einem<br />

Mangel an Blutkörperchen liegen, als daran, dass durch irgend welche<br />

Umstände letztere lebend erhalten und am Untergang verhindert werden.<br />

Das ersterc Moment, die Armuth an farblosen Blutkörperchen, trifft<br />

nun bei den Entzündungen mit serösem Exsudat zu, und ist Grund<br />

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