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I. Herz.

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Hydrämie und Anhydrämie.<br />

wirklich die Folge abnormer Eiweissverluste ist, wenn es sich also<br />

eigentlich um Hypalbuminose handelt so lieg! es auf der<br />

Hand, dass dieselbe durch eine correspondirendc Steigerung der<br />

Eiweisszufuhr hintangehalten werden kann, der Art, dass bekanntlich<br />

manche Frauen trotz sehr langer und starker Lactation nicht blos<br />

nicht hydraulisch werden, sondern sich sogar eines vortrefflichen Er­<br />

nährungszustandes erfreuen. Andererseits aber erhellt die Wichtigkeit<br />

der Eiweisszufuhr zum Blute am eclatantesten daraus, dass eine an<br />

Albuminaten sehr arme Nahrung auch Hydrämie in ihrem Gefolge<br />

haben kann, ohne gleichzeitige Concurrenz regelwidriger Eiweissver­<br />

luste, wiewohl eine mangelhafte Ernährung allein häufiger noch zu<br />

allgemeiner Atrophie und damit auch Verringerung der Gcsammt-<br />

blutmenge führt, mit allerdings procentisch noch grösserer Abnahme<br />

des Serum ei weiss.<br />

435<br />

Unter welchen Umständen endlich die dritte Form der Hydrämie<br />

sich entwickeln wird, das ist in dem, was ich soeben Ihnen ausein­<br />

anderzusetzen versuchte, implicitc bereus enthalten. Denn die Nie­<br />

renentzündung konnte ich Ihnen sowohl unter den Ursachen der<br />

hydrämischen Plethora wegen der durch sie bedingten Verminderung<br />

der Diurese anführen, als auch unter denen der Hypalbuminose we­<br />

gen der Albuminurie, die ein nie fehlendes Symptom der Nephritis<br />

ist. Gerade bei der acuten und chronischen Nierenentzündung, dem<br />

sog. Morb. Brightii, sind in der That die höchsten Grade der Ver-<br />

wässerung des Blutes mehrfach constatirt worden, und gute Beobach­<br />

ter haben in dieser Krankheit den Eiweissgehalt des Blutserum von<br />

8 auf 5, ja selbst 4 pCt. heruntergehen und den Wassergehalt von<br />

90 auf 95 pCt. steigen sehen; mehrmals ist das speeif. Gewicht des<br />

Serum von Nephritikern auf 1016, ja 1013 bestimmt worden, wäh­<br />

rend das normale 1029 — 1031 beträgt 1 .<br />

Wenn wir nun fragen, welche Wirkung die Hydrämie auf den<br />

Kreislauf ausübt, so ist gerade dies ein Gebiet, welches noch vor we­<br />

nigen Jahren als eines der bestgekannten in der Pathologie gegolten<br />

hat. Ganz ausserordentlich häufig treten bei hydrämischen Individuen<br />

Anasarca und Hydropsien auf, das erstere bei Hydrämien auf<br />

nephritischer Basis öfters schon so früh und in so beträchtlichem<br />

Grade, dass gerade die Hautwassersucht erst die Aufmerksamkeit auf<br />

die krankhafte Blutbeschaffenheit lenkt. Man argumentirte nun in<br />

folgender Weise. Hydrämisches Blut ist diffusibler, die Transsu­<br />

dation durch die Gefässwände deshalb erleichtert und vermehrt; das<br />

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