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I. Herz.

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Regeneration und Hypertrophie. Infections^Pschwülste. 717<br />

blos nahe verwandte Krankheiten, sondern dass sie Product eines<br />

und desselben Virus sind. Es knüpft sich dieser Nachweis<br />

an mannigfach variirte Versuche von Gerlach 2 -", Klebs 30 , Bol-<br />

linger 51 , Chauveau 52 , Orth 53 u. A., welche sowohl durch Impfung,<br />

als auch durch Fütterung perlsüchtigen Materials von Rindern, sowie<br />

auch durch Ernährung mit Milch von perlsüchtigen Kühen bei ver­<br />

schiedenen Thieren, am leichtesten bei Herbivoren, genau die gleiche<br />

Tuberkulose erzeugt haben, wie mittelst tuberkulöser oder skrophu-<br />

löser Substanzen vom Menschen; ja selbst die Wirkung der Inoeulation<br />

kleiner Stückchen perlsüchtigen Materials in die vordere Augenkammer<br />

unterscheidet sich, wie Baum garten 54 ermittelt hat, in Nichts von<br />

den tuberkulösen Producten: nach einem Inoculationssiadium giebt es<br />

zuerst Iristuberkulose und später allgemeine. Diesen Ergebnissen<br />

gegenüber würde es kaum besonders ins Gewicht fallen, wenn die<br />

anatomischen und histologischen Differenzen zwischen der mensch­<br />

lichen und der Rindertuberkulose auch recht bedeutende wären. In<br />

Wirklichkeit beschränkt sich die Hauptdifferenz darauf, dass die<br />

nekrotischen Partien bei den Rindern sich bald und reichlich mit<br />

Kalksalzen imprägniren, was beim Menschen nur in geringem Maasse<br />

und Ausdehnung zu geschehen pflegt: ein Verhältniss, dessen Ursache<br />

indess unbedenklich in der sehr verschiedenartigen Nahrung, die beide in<br />

sich aufnehmen, gesucht werden darf. Scheint es demnach, dass die<br />

Rinderperlsucht als eine durchaus selbstständige und eigenartige<br />

Affection aus der Reihe der Krankheiten gestrichen werden muss, so<br />

dünkt es mich andererseits mindestens ebenso berechtigt, in die<br />

Gruppe der Infectionsgeschwülste eine andere Krankheit aufzunehmen,<br />

nämlich die Actinom \ cose. Von dieser habe ich Ihnen schon bei<br />

einer anderen Gelegenheit (p. 31H) gesprochen, damals jedoch nur<br />

erwähnt, dass man den für sie charakteristischen Strahlenpilz mehr­<br />

mals in eiternden Phlegmonen beim Menschen getroffen habe 05 . Doch<br />

genügt dies zur Cbarakterisirung der aetinomyeotischen Producte nicht<br />

einmal beim Menschen, bei dem die Eitergänge und -Anhäufungen<br />

sich gewöhnlich innerhalb eines schlaffen Granulationsgewebes befinden,<br />

und beim Rind vollends ist die Neubildung eines dichtem und meist<br />

ziemlich derben Granulationsgewebes bei der Actinomycose so sehr<br />

die Hauptsache, dass man deswegen die Krankheit, die hier fast<br />

immer an den Kiefern oder im Munde beginnt, früher als Kiefer­<br />

sarkom, auch Knochenkrebs bezeichnet hat. Wir linden demnach,<br />

soviel ich urtheilen kann, alle die wesentlichen Kriterien bei der

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