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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

Knorpel- und Knochengeschwülste entwickeln können: bedarf es doch<br />

nur geringfügiger Fehler in der gegenseitigen Abschnürung vom Hornblatt,<br />

um die Keime zu den Dermoiden, von den Urwirbeln, um dieselben<br />

zu den Myomen, Enehondromen und Osteomen zu schaffen!<br />

Die ßeckendermoide bei weiblichen Thieren und Menschen sind zweifellos<br />

desselben Ursprungs und vermutblich zunächst supraovariell<br />

gewesen, während die mediastinal en Dermoide 43 sich an die des<br />

Halses anreihen. Auch die des Gehirns darf man unbedenklich auf<br />

die embryonale Verbindung des Centralnervensystems mit dem Hornblatt<br />

beziehen. Die öfters beobachteten Adenome in der Achselhöhle<br />

von Frauen gehören gleichfalls hierher; denn sie stammen.<br />

wie Lücke 44 ganz richtig hervorgehoben, von kleinen Nebenbrustdrüsen,<br />

die angelegt, aber nicht zur Entwicklung gekommen sind.<br />

Dann die Enchondrome und Osteome der Lungen, deren Ursprung<br />

ich lediglich in embryonalen Knorpelresten suche, die bei dem<br />

Aufbau der knorpligen Bronchialwände unbenutzt geblieben sind!<br />

Aber ich denke, der Beispiele sind genug, um Ihnen die Theorie der<br />

embryonalen Keime auch für die heterologen Geschwülste plausibel<br />

zu machen, deren ganze Geschichte überhaupt erst durch sie unserem<br />

wissenschaftlichen Verständniss erschlossen wird. Alle beobachteten<br />

Einzelfälle heterologer Geschwulstbildung könnte ich ja ohnehin unmöglich<br />

mit Ihnen durchgehen: und es wird vielmehr die zukünftige<br />

Aufgabe sein, jedes derartige Vorkommniss vom Standpunkt der Entwicklungsgeschichte<br />

aus gerade so zu erklären, wie es für die Missbildungen<br />

längst allgemeiner Grundsatz, für die Cancroide, welche<br />

nicht in einem epithelialen Organ entstanden sind, von Thiersch 45<br />

und für etliche andere heterologe Gewächse von Lücke und Klebs 46<br />

geschehen ist.<br />

Aber noch in einer ganz anderen Richtung wirft unsere Theorie<br />

ein helles Licht auf die Geschichte der Geschwülste, indem sie die<br />

F]igenthümlichkeiien ihres Baues und ihrer histologischen<br />

Structur in, wie ich glaube, befriedigender Weise erklärt, Wir<br />

hatten bei der Definition eines Gewächses ein Hauptgewicht darauf<br />

gelegt, dass die Gewebsneubildung vom morphologischen Typus der<br />

Lokalität abweicht oder, mit einem Worte, atypisch ist. Selbst die<br />

aller homologste und unschuldigste Geschwulst, ein Lipom oder Fibrom,<br />

ein glattes Myom oder Angiom. ein Kropfknoten oder eine Exostose,<br />

so sehr sie im Uebrigen die Structur des Mutterbodens wiederholt,<br />

hält sich hinsichtlich der Form und Gestalt absolut nicht an den-

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