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I. Herz.

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Thrombose und Lmbolie. KM<br />

schärler präcisirt ist, darüber werden Sie Sich wohl keiner Täuschung<br />

hingeben.<br />

So räthselhaft aber auch diese Fähigkeit der Gefässwand ihrem<br />

Wesen nach noch sein mag, so kann doch darüber kein Zweifel<br />

existiren, dass dieselbe an ihre physiologische Integrität gebun­<br />

den ist. Doch ist die Gefässwand ein ganz complicirter Apparat,<br />

und es verlohnt sich darum wohl, zu fragen, welchem Theil desselben<br />

dieses specilische Vermögen beiwohnt. Ganz stricte ist das, so viel<br />

ich sehe, bis heute nicht bewiesen; wenn wir uns aber überlegen,<br />

dass auch in ganz kleinen Arterien und Venen, die weder Adventitia<br />

noch Media mehr besitzen, ja dass selbst in den Capillaren das Blut<br />

flüssig bleibt, die ihrer histologischen Structur nach eigentlich nur dem<br />

Endothel der grösseren Gefässe gleichwerthig sind, so muss sich un­<br />

willkürlich die Vermuthung aufdrängen, dass gerade letzteres, das<br />

Endothel, es ist, dessen Thätigkeit die Gerinnung des Blutes ver­<br />

hindert. Hieraus würde sich unmittelbar ergeben, dass das Blut in<br />

den Gefässen flüssig bleiben wird, so lange das Endothel intact<br />

ist und physiologisch funetionirt, und dass deshalb auch in<br />

Gefässen, deren Media verkalkt oder amyloid degenerirt, oder deren<br />

Intima verfettet oder sklerosirt ist, keinerlei Gerinnung erfolgt, so<br />

lange ein unversehrtes Endothel über die erkrankten Stellen der Wan­<br />

dung hinweggeht, Ich leugne nicht, es mag das für den ersten Augen­<br />

blick etwas Befremdendes haben, einem anscheinend so inactiven, fast<br />

möchte ich sagen, leblosen Wesen, wie diesem Häutchen völlig abge­<br />

platteter Zellen, eine so bedeutsame Thätigkeit zuschreiben zu sollen;<br />

aber das zeigt nur wieder, wie vorsichtig man in allen auf rein mor­<br />

phologischen Eindrücken basirten Schlussfolgerungen sein muss. Wer<br />

sich überdies der schönen Versuche Leber s 5 erinnert, denen zufolge<br />

lediglich das Endothel der Descemet'schen Haut den Durchtritt des<br />

Humor aepueus durch die Cornea verhindert, dem wird auch die Be­<br />

deutung, welche unsere Annahme dem Gefässendothel vindicirt, nicht<br />

mehr exorbitant erscheinen.<br />

Ist aber diese unsere Annahme richtig, muss das Blut, um flüssig<br />

zu bleiben, überall mit einem intacten und normal funetio-<br />

nirenden Endothel in Berührung kommen, so ergiebt sich dar­<br />

aus folgerichtig, dass, wann und wo diese Bedingung nicht<br />

erfüllt ist, Gerinnung eintreten wird. In der Pathologie ge­<br />

schieht es nun keineswegs selten, dass das Blut irgendwo mit Stellen<br />

der Gefässwand in Contact geräth, an denen das Endothel fehlt, resp.

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