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I. Herz.

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542 Pathologie der Ernährung.<br />

lässt. Und zwar empfiehlt sich dieser Name nicht blos deshalb, weil<br />

die Beschaffenheit des nekrotischen Gewebes bei dieser Form die<br />

grösste Aehnlichkeit hat mit derb geronnenem Eiweiss, sondern<br />

weil es sich hierbei in der That um einen Vorgang handelt, der sich<br />

nicht wesentlich von den anderweit bekannten Gerinnungsvorgängen<br />

unterscheidet. Eiweisslösungen können durch Wärme coaguliren, sie<br />

können auch durch Ausfällung der gelösten Albuminate mittelst<br />

schwerer Metallsalze oder andere chemische Reagentien fest werden,<br />

die für die Physiologie wichtigste Gerinnung aber ist die sog. spontane,<br />

bei der flüssige Eiweisskörpcr durch ihren Zusammentritt, resp.<br />

unter -dem Einfluss eines irgendwie frei gewordenen Fermentes einen<br />

festen Aggregatzustand annehmen; das beststudirte Paradigma für<br />

diese ist die Blutgerinnung. Nun, ganz analoge Einwirkungen sind<br />

es, unter deren Einfluss eine Nekrose mit Coagulation zu Stande<br />

kommt. Auch hier kann das Bestimmende gelegentlich einmal die<br />

Wärme oder die Ausfällung der Albuminate sein, wie beispielsweise<br />

bei manchen Verbrühungen und Aetzungen; weitaus am häufigsten ist<br />

indess auch die Coagulationsnekrose eine spontane, aus den inneren<br />

Bedingungen des Organismus hervorgegangene. Wie die Gerinnung des<br />

Blutes darauf zurückzuführen ist, dass gewisse bei dem Untergang<br />

und Zerfall der farblosen Blutkörperchen frei werdende Substanzen<br />

mit dem Fibrinogen der Blutflüssigkeit sich zu Fibrin verbinden, so<br />

geschieht es auch hier, dass gewisse in den Gewebszellen enthaltene<br />

Substanzen nach deren Tode durch Diffusion oder wie sonst frei werden<br />

und mit der jene umspülenden Lymphe zu einem fibrinartigen<br />

Körper sich vereinigen. Die für die Coagulationsnekrose charakteristischen<br />

chemischen Processe sind noch keineswegs auch nur bis zu dem<br />

Grade aufgeklärt, wie es bei der Blutgerinnung der Fall ist; indess<br />

dürfte es wohl das Einfachste sein, wenn man sich im Einklang mit<br />

den AI. Schmidt'sehen Anschauungen vorstellt, dass von den Gewebszellen<br />

ein Fibrinferment und eine Art fibrinoplastischer Substanz,<br />

von der Lymphe dagegen Fibrinogen geliefert wird. Wirklich fasst<br />

Weigert 11 , dessen Arbeiten wir die Kenntniss dieser Processe vorzugsweise<br />

verdanken, den Vorgang in ähnlicher Weise auf, und jeden­<br />

falls steht fest, dass es eine Nekrose mit Coagulation nur giebt, wenn<br />

1. der abgestorbene Theil eine reiche Menge von gerinnungsfähigen<br />

Körpern enthält und 2. überall und innig von Lymphe durchspült wird.<br />

Beides ist dazu gleich nothwendig; fehlt es an gerinnungsfähigen<br />

Eiweisskörpern, wie im Hirn, so mag noch so viel Lymphe den ab-

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