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I. Herz.

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Verfettung. 653<br />

werde, bedarf es der Action lebendiger Zellen: es ist die Zerlegung<br />

des Eiweiss in Fett und stickstoffhaltige Substanzen eine Function<br />

thieriseher Zellen. Ueberdies hat man nicht selten Gelegenheit,<br />

diesen Unterschied in demonstrativster Weise constatiren zu können.<br />

Wenn Sie bei einem Hund die A. renalis einer Seite unterbinden, so<br />

werden hinterher noch kleinere oder grössere Bezirke der Niere von<br />

anastomosirenden kleinen Kapselarterien versorgt; untersuchen Sie dann<br />

einige Tage später die Niere, so finden Sie in eben diesen Bezirken<br />

die Epithelien der Harnkanälchen verfettet, während der grösste<br />

übrige Theil der Niere total nekrotisch ist. Wo möglich noch eclatanter<br />

sind die Fälle von intensiver Muskel Verfettung nach embolischer oder<br />

thrombotischer Verlegung einzelner Unterschenkelarterien, während<br />

der Verschluss aller, resp. wenigstens der Hauptgefässe bekanntlich<br />

Gangrän der Extremität herbeiführt.<br />

Wenn Sie aber weiter der innigen Wechselbeziehung gedenken,<br />

welche bei den Arbeitsorganen, vor allem den Muskeln, zwischen Ar­<br />

beit und ßlutzufuhr besteht, so wird es Sie nicht überraschen, dass<br />

auch unthätige und gelähmte Muskeln sehr häufig verfetten.<br />

Von den Pferden geben die Thierärzte* als etwas ganz Regelmässiges<br />

an, dass die Muskeln einer gelähmten Extremität nach einiger Zeit<br />

fettig degeneriren. Aber auch beim Menschen ist man sehr oft in<br />

der Lage, einen analogen Befund sowohl in den Unterschenkelmuskeln<br />

bei spitzwinkliger Kniegelenksankylose, als auch bei den<br />

atrophischen Lähmungen zu constatiren. Ja, es möchte die Frage<br />

sein, ob nicht der reinen Atrophie der Muskelfasern in diesen Krank­<br />

heiten constant ein Zustand der Verfettung vorhergeht. Dadurch<br />

würde es sich wenigstens am einfachsten erklären, wie es kommt, dass<br />

die Atrophie der Muskelfasern so ausserordentlich oft mit inter­<br />

stitieller Fettanhäufung, d. h. der Entwicklung eines echten Fett­<br />

gewebes zwischen den Muskelfasern conibinirt ist, Es wäre dies dann<br />

Fett, welches ursprünglich aus einem Theil des Eiweiss der Muskel­<br />

fasern abgespalten und, nachdem es mehr oder weniger lange in<br />

letzteren verweilt, schliesslich in die Zellen des intermuskulären Binde­<br />

gewebes übergeführt worden; letztere wären dann zu Fettzellen ge­<br />

worden, während die Muskelfasern, wegen mangelndem Wiederersatz,<br />

atrophirt sind.<br />

Die fettige Involution und Atrophie des Uterus nach der<br />

Geburt begreift sich auch leicht unter dem Gesichtspunkt der Ver­<br />

ringerung des arteriellen Zuflusses (vgl. p. 588). und nicht minder die

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