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I. Herz.

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98 Pathologie der Circulation.<br />

Wachsthum ein um so grösseres sein wird, je allgemeiner und ausgedehnter<br />

die Behinderung des Blutstroms durch die Lungen ist.<br />

Schliesslich fragt es sich, ob es pathologische Processe giebt, welche<br />

den Widerstand im Venensystem erhöhen, ohne dass diese Erhöhung<br />

anderweitig ausgeglichen werden kann. Es können dies begreiflicher<br />

Weise nur solche sein, welche das Einströmen des Venenblutes ins<br />

<strong>Herz</strong> oder doch mindestens in den Thorax erschweren. Soweit aber<br />

das <strong>Herz</strong> hier in Betracht kommt, haben wir darüber ausführlich gehandelt,<br />

und was den Thorax anlangt, so lässt sich alles Einschlägige<br />

in wenig Worte zusammenfaszen: Alles, was den Druck im Thorax<br />

steigert, was insbesondere den negativen Druck daselbst in einen<br />

positiven verwandelt, muss die Entleerung des Venenbluts<br />

behindern. Das bewirken, wie Sie wissen, forcirte Exspirationsbewegungen,<br />

so bekanntlich schon der Husten, selbst bei Menschen<br />

mit ganz gesunden Lungen; dazu kommt es aber vollends in jeder<br />

Exspiration von Individuen, deren Lungen wegen eines Hindernisses<br />

in den Luftwegen oder wegen hochgradigen Emphysems sich nur<br />

mühevoll verkleinern können.<br />

Wie verhält sich nun, so fragen wir, bei diesen Erhöhungen des<br />

Gesammtwiderstandes der Gefässbahn die Circulation? Es hat das<br />

keine Schwierigkeit zu beantworten. Ist es das Körperarteriensystem,<br />

dessen Widerstände über die Norm erhöht sind, so wird dadurch ein<br />

Theil der Triebkraft des <strong>Herz</strong>ens in Anspruch genommen, und was<br />

nun übrig bleibt, reicht nicht aus, die normale Blutmenge mit normaler<br />

Geschwindigkeit in und durch die Arterien zu treiben; oder mit<br />

anderen Worten ausgedrückt, vom <strong>Herz</strong>en bis zum Hinderniss<br />

wird der Druck normal, ja selbst abnorm hoher Druck sein,<br />

jenseits desselben aber muss er erniedrigt sein und zwar um<br />

so stärker, je grösser der abnorme Widerstand. Bei der Aortenstenose,<br />

auch bei hochgradiger Sklerose und atheromatöser Degeneration der<br />

Aorta muss mithin die Druckerniedrigung schon in den mittleren und<br />

kleineren Arterien statthaben, bei Sklerose der letzteren und vollends<br />

bei vasomotorisch bedingter Verengerung der kleinen und kleinsten<br />

Arterien erst hinter diesen, d. h. im Anfang des Capillarsystems. Im<br />

letztgenannten Fall kann, wie wir vorhin schon angedeutet, der Zustand<br />

der Muskel- und Hautarterien, die sich an der allgemeinen<br />

Verengerung nicht bloss nicht betheiligen, sondern sogar gleichzeitig<br />

erweitern können, als ein ausgleichendes Moment wirken, und das der<br />

Art, dass nun sogar durch die genannten Gofässo ein beschleunigter

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