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I. Herz.

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504 Pathologie der Circulation.<br />

der rechte Ventrikel das Blut beziehen soll, wenn der linke aufgehört<br />

hat mit Erfolg zu arbeiten. Bei Ligatur der A. adscendens könnte<br />

man noch an das freilich geringe Quantum Blut denken, welches die<br />

Coronarvenen in den rechten Vorhof bringen, bei der Compression des<br />

linken Vorhofs oder Ventrikels bekommen indess auch die Coronararterien<br />

kein Blut und doch folgt das Lungenödem mit absoluter<br />

Gewissheit diesem Eingriffe. Hier können es, wie S. Mayer 24 mit<br />

Recht hervorhebt, nur accessorische Hülfskräfte sein, welche das Blut<br />

aus den Körpervenen in das rechte <strong>Herz</strong> befördern. Als solche<br />

kommen zur Geltung die Saugkraft des rechten Ventrikels<br />

sowohl, als auch des ganzen Thorax, die beide noch erheblich<br />

verstärkt werden durch die dyspnoischen Athembewegungen,<br />

welche der Erschwerung des Blutstroms durch die Lungen auf dem<br />

Fusse folgen; auch liegt auf der Hand, dass eben diese verstärkten<br />

Respirationsbewegungen dazu beitragen müssen, durch den erhöhten<br />

Druck auf den Inhalt der Bauchhöhle das in den Unterleibsgefässen<br />

befindliche Blut nach dem rechten <strong>Herz</strong>en vorzuschieben. Einen bedeutenden<br />

Antheil an der Speisung des rechten <strong>Herz</strong>ens hat ferner<br />

die tonische Contraction der Arterien, von der es ja festgestellt<br />

ist, dass sie das Blut in die Venen und durch diese ins <strong>Herz</strong><br />

hineindrängt, und gerade dieser Umstand spielt hier eine um so<br />

grössere Rolle, weil die Sistirung des Aortenstromes sehr bald zur<br />

Hirnanämie führt, diese aber, wie Sie wissen, das wirksamste Mittel<br />

ist, den Arterientonus zu steigern. Zu dem Allen kommen dann noch<br />

als ein vorzügliches Beförderungsmittel des Körpervenenstroms die<br />

Krämpfe, welche an eine acut eintretende Hirnanämie so gern sich<br />

anschliessen; ja, diese Krämpfe stehen sogar, wenigstens beim Kaninchen,<br />

so sehr im Vordergrund bei dem ganzen Vorgang, dass S. Mayer<br />

bei curaresirten Thieren das Lungenödem unter Verhältnissen ausbleiben<br />

sah, unter denen bei nicht gelähmten es jedesmal eintritt.<br />

Wenden wir nun diese Versuchsergebnisse auf die menschliche<br />

Pathologie an, so kann selbstverständlich nicht die Rede davon sein,<br />

dass jemals etwas den genannten Eingriffen Analoges im Leben vorkommen<br />

könnte; ich wüsste wenigstens nicht, unter welchen Umständen<br />

eine Verlegung der meisten Körpervenen, eine Compression<br />

des linken Vorhofs oder Ventrikels, oder ein Verschluss der aufsteigenden<br />

Aorta passiren sollte. Ob selbst eine anhaltende tetanische<br />

Contraction des linken Ventrikels, welche offenbar in demselben Sinne<br />

wirken müsste, jemals beobachtet worden ist, dürfte mehr als zweifei-

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