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I. Herz.

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56 Pathologie der Circulation.<br />

einfache Hypertrophien, sondern Hypertrophien mit Dilatation,<br />

oder, wie diese geheissen werden, excenfrische Hypertrophien<br />

finden.<br />

Sind somit die einfachen, resp. excentrischen Hypertrophien lediglich<br />

die Folge der anhaltend verstärkten Arbeitsleistung der betreffenden<br />

Abtheilungen des <strong>Herz</strong>ens, so gewinnen sie doch erst ihre volle<br />

Bedeutung dadurch, dass sie es überhaupt erst dem <strong>Herz</strong>en ermöglichen<br />

die von ihm geforderte Arbeit dauernd zu vollführen.<br />

Unser Versuch hat uns gezeigt, dass ein Hundeherz jeden Augenblick<br />

im Stande ist, trotz sehr beträchtlich erhöhter Widerstände in der<br />

Systole die zur Erhaltung des hohen arteriellen Blutdrucks erforderliche<br />

Blutmenge in die Arterien zu werfen; zweifellos könnte dies<br />

das menschliche <strong>Herz</strong> auch, und jede angestrengte Bergbesteigung oder<br />

sonstige forcirte Muskelarbeit lehrt, dass unser <strong>Herz</strong> sehr wohl vermag,<br />

seine gewöhnliche Leistung recht bedeutend zu erhöhen. Aber<br />

auf die Bergbesteigung folgt in relativ kurzer Zeit die Periode der<br />

Ruhe, der Erholung nicht blos für die Körpermuskeln, sondern auch für<br />

das <strong>Herz</strong>, die pathologische Stenose dagegen ist ein dauernder Zustand,<br />

der ununterbrochen abnorm erhöhte Arbeitsansprüche an den <strong>Herz</strong>muskel<br />

stellt, und sicherlich kann der letztere es ebensowenig wie<br />

irgend ein anderer Muskel des menschlichen Körpers aushalten, fortdauernd<br />

eine ad maximum gesteigerte Arbeit zu verrichten, ohne dass<br />

er ermüdet. Eben dies verhütet die Hypertrophie des betreffenden<br />

Muskels. Denn da die von der Zusammenziehung eines Muskels bewirkte<br />

mechanische Leistung mit seinem Querschnitt wächst, so kann<br />

ein hypertrophischer <strong>Herz</strong>muskel dauernd dasselbe oder selbst mehr<br />

leisten, als ein normal dicker durch maximale Contraction kurze Zeit<br />

hindurch vermag. In welcher Weise aber die durch die Hypertrophie<br />

ermöglichte, dauernde Verstärkung der mechanischen Leistung der<br />

<strong>Herz</strong>contraction es bewirkt, dass trotz der mehrerwähnten Klappenfehler<br />

der Kreislauf im Wesentlichen normal, d. h. so bleibt, wie es<br />

für die Aufgaben des Organismus am zweckmässigsten ist, das wird<br />

Ihnen am raschesten einleuchten, wenn wir die einzelnen Fälle kurz<br />

überblicken.<br />

Bei der totalen Synechie des Pericardium ist der Widerstand von<br />

Rippen und Zwerchfell etc. das abnorme Hinderniss, welches bei der<br />

Systole überwunden werden muss: der hypertrophische Muskel bewältigt<br />

diesen Widerstand, und es bleibt trotzdem noch Kraft genug<br />

übrig, um den Inhalt des Ventrikels in die Arterien zu werfen. Ebenso

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