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I. Herz.

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Einfache Atrophie. 080<br />

Atrophie kann man überhaupt nicht ersinnen. Auch macht unsere<br />

Kenntniss von dem Knochenstoffwechsel in sehr vollständiger Weise<br />

gerade diese atrophischen Vorgänge dem Verständniss zugängig. Wir<br />

wissen, dass mittelst der Riesenzellen. Kölliker s Osteoklasten ,<br />

fortdauernd Knochensubstanz resorbirt und von den Gefässen des<br />

Periosts, resp. des Knorpels her fortwährend neue Substanz apponirt<br />

wird, und nicht minder wissen wir, dass es die Bedingungen der<br />

Statik sind, welche diese Vorgänge beherrschen. An einer Stelle,<br />

wo Knochensubstanz den statischen Aufgaben des Organismus nicht<br />

dient, geschieht keine Apposition, und fortgehende Resorption ohne<br />

gleichzeitige Apposition, was kann sie Anderes bewirken, als Atrophie<br />

dieses Knochenabschnitts?<br />

Wenn wir alle die Atrophien der eben besprochenen Kategorie<br />

auch mit gutem Grund als active bezeichnen, weil die letzte Ursache<br />

derselben in der mangelhaften Leistung, der Inacti vi tat der Organe<br />

oder Organtheile gesucht werden muss, so wird Ihnen doch nicht ent­<br />

gangen sein, dass auch Mängel der Circulation. d. h. also der Zufuhr<br />

des Nährmaterials, dabei vielfach eingreifen. In noch ausgesproche­<br />

ncrem Grade liegt eine derartige Verquickung beider Momente der<br />

Greisen- oder senilen Atrophie zu Grunde. Forscht man nach<br />

den Ursachen dieses auch den Laien wohlbekannten Zuslandcs, für<br />

den auch die Bezeichnung des senilen Marasmus gebräuchlich ist,<br />

so sind dabei freilich in der ungeheuren Mehrzahl der Einzelfälle<br />

greifbare pathologische Momente von «massgebendem Einfluss. Bei<br />

dem Einen sind es Störungen der Respiration, bei dem Anderen der<br />

Verdauung, bei dem Dritten des Nervensystems oder der Nierenthätig-<br />

keit, welche den Beginn, das erste Glied einer ganzen Kette ander­<br />

weiter mehr oder weniger krankhafter Vorgänge darstellen, als deren<br />

Gesammtresultat der senile Marasmus sich herausstellt; auch werden<br />

wir bald sehen wie hier Verkalkungen und Verfettungen vielfach<br />

eomplicirend eingreifen. Nichtsdestoweniger kann kein Zweifel darüber<br />

obwalten, dass auch ein Mensch, der niemals eine wirkliche<br />

Krankheit durchgemacht hat, im Alter trotzdem der Greisenatrophie<br />

unterliegen würde. Gerade die Constanz. mit der im Greisenalter.<br />

gleichgiltig ob viel oder wenig und besonders welche pathologischen<br />

Vorgänge im Leben eines Individuum gespiell haben an sämmt­<br />

lichen Organen des Körpers eine mehr oder weniger ausgesprochene<br />

Atrophie sich einstellt, spricht meines Erachtens ganz evident dafür,<br />

dass die Bedingungen der senilen Atrophie, so zu sagen, physiolo-

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