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I. Herz.

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Thrombose und Embolie. 195<br />

solchen vollends bei der Endocarditis ulcerosa die Rede sein? Trotz<br />

alledem wollen Sie von vorne herein jeden Gedanken daran bei Seite<br />

lassen, dass die Spaltpilze auf irgend eine andre Weise, als durch<br />

Eindringen von aussen, in den Thrombus und überhaupt in den<br />

Körper gelangt sein könnten. Ich weiss wohl, dass es — auch ab­<br />

gesehen von etlichen völlig unwissenschaftlichen Köpfen — Autoren<br />

von gutem Klang giebt, welche die Meinung vertreten, dass die Mikro­<br />

kokken und ihnen ähnliche Bildungen aus dem Zerfall thierischer<br />

Zellen hervorgehen können; indess sind bisher noch niemals an irgend<br />

einem Orte Mikrokokken gesehen worden, wo die Möglichkeit des<br />

Hineingelangcns von aussen ausgeschlossen gewesen n Halten wir<br />

darum unbedingt daran fest, dass die Mikrokokken echte und un­<br />

zweifelhafte, lebende Organismen sind, so kann es höchstens noch in<br />

Frage gestellt werden, ob dieselben durch eine expresse Invasion von<br />

aussen in den Thrombus gelangt sind, oder ob es sich dabei nur um<br />

eine zufällige Anhäufung und Ansammlung von Wesen handelt, welche<br />

in vereinzelten Exemplaren jederzeit in den Säften und Geweben des<br />

physiologischen Organismus vorkommen. Die letzte Alternative ist<br />

offenbar an die Möglichkeit des Nachweises lebender und entwick­<br />

lungsfähiger Spaltpilze im Innern des gesunden Körpers geknüpft,<br />

ein Nachweis, der aus leicht verständlichen Gründen nicht auf mikro­<br />

skopischem Wege, sondern lediglich mit Hilfe des Experiments geführt<br />

werden kann. Der Versuch freilich, der hier allein entscheiden kann,<br />

nämlich die Prüfung des Verhaltens irgend welcher Körpertheile, die<br />

unter absoluter Verhütung jeden Zutritts von äusseren Schizomyceten-<br />

keimen in Bedingungen gebracht worden sind, die für Baeterienent-<br />

wicklung günstig sind, dieser Versuch, sage ich, ist mit sehr bedeu­<br />

tenden Schwierigkeiten verbunden, und es wird Sie deshalb nicht<br />

wundern, dass auch manche sonst wohlbewährte Experimentatoren<br />

daran gescheitert sind. Gegenwärtig dürfte es nicht bloss hinsicht­<br />

lich der Fäulnissbacterien, deren Abwesenheit im lebenden Körper<br />

schon vor längerer Zeit durch schlagende Versuche von Traube und<br />

Gscheidlen 18 widerlegt ist, sondern für alle Bacterien überhaupt<br />

vor Allem durch die vortrefflichen Versuche Meissner's 1!) festgestellt<br />

sein, dass die Säfte und Gewebe des thierischen Organis­<br />

mus im gesunden Zustande keine e ntwickl ungs- und ver­<br />

mehrungsfähigen Exemplare davon enthalten. Daraus aber<br />

ergiebt sich mit unweigerlicher Consequenz, dass nur durch eine ex­<br />

presse Invasion die Mikrokokken in den Thrombus gekommen sein<br />

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