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I. Herz.

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670<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

mässigkeit. Jeder, der viel amyloide Nieren in Händen gehabt hat,<br />

weiss, wie oft bei massiger Erkrankung etliche Glomeruli ganz, resp.<br />

in anderen wenigstens einzelne Schlingen frei geblieben sind, und in<br />

der Leber ist die grösste Ungleichmässigkeit der Amyloiddegeneration<br />

in den verschiedenen Abschnitten sogar die Regel. Unter diesen Umständen<br />

kann die Infiltrationshypothese, so viel ich sehe, nur dann<br />

aufrecht erhalten werden, wenn man entweder annimmt, dass bei<br />

dieser Entartung nicht eine gelöste, sondern eine corpusculäre Substanz<br />

aus dem Transsudat in die betreffenden Gewebe deponirt werde, oder<br />

dass die Stellen, an denen das Amyloid abgelagert wird, in besonderer<br />

Weise dazu disponirt sind, und zwar disponirt sind durch<br />

irgend welche unbekannte, aber jedenfalls erst erworbene Eigenschaften.<br />

Wenn man aber dies zugiebt, so scheint es mir Alles in<br />

Allem einfacher, den ganzen Vorgang als eine örtliche, aber durch<br />

allgemeine Ursachen bedingte Degeneration aufzufassen, bei<br />

der also das Amyloid direct aus dem präexistirenden Eiweiss<br />

des Gewebes entsteht. Mit dieser Annahme verträgt sich der Befund<br />

hochgradig amyloider Organe mindestens ebenso gut, als mit<br />

der einen Infiltration; der gewisser schwächerer Grade der Erkrankung<br />

lässt sich, wie mir scheint, dadurch sogar viel besser oder vielmehr<br />

allein erklären. Ich denke dabei an die jedem erfahrenen pathologischen<br />

Anatomen bekannten Fälle, wo, neben ausgesprochenem Amyloid<br />

der Milz, etliche Glomeruli ein Wenig glänzender sind, als andere,<br />

auch mit Jod sich etwas dunkler färben, indess keineswegs rothbraun,<br />

sondern höchstens gesättigt orange, und wo auch das Methylviolett<br />

eine ganz unbestimmte Farbennuance zwischen Blau und Roth hervorruft.<br />

Hier hat man, glaube ich, eine Uebergangsstufe zwischen<br />

gewöhnlichem Eiweiss und amyloidem vor sich. Denn ganz gewiss<br />

darf man sich diese Transformation nicht als eine plötzliche, mit<br />

Einem Schlage sich vollziehende denken, sondern sie stellt einen allmählich<br />

fortschreitenden und evident chronischen Process dar, dessen<br />

letzte Stufe das Amyloid mit seinen typischen Reactionen ist. Wenn<br />

Sie aber erwägen wollen, wie sehr gerade diese Chronicität des<br />

Processes die Einsicht in den inneren Zusammenhang desselben erschwert,<br />

so wird es Sie nicht besonders überraschen, dass wir über<br />

die Bedingungen, unter denen das Eiweiss der Organe unverdaulich<br />

wird, nicht mehr wissen, als über die der trüben Schwellung oder der<br />

Verschleimung.<br />

Welchen Einfluss die amyloide Degeneration auf die Function

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