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I. Herz.

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446 Pathologie der Circulation.<br />

wasser der procentische Wassergehalt dauernd auf bedeutender Höhe<br />

erhalten wird, dann führt auch bei diesen Thieren eine Unterbindung<br />

der V femoralis zu Oedem des Beins, dann giebt es in der Umgebung<br />

der Operationsstellen sehr beträchtliches entzündliches Wundödem<br />

, das bei Hunden mit unverdünntem Blute so gut wie niemals<br />

eintritt.<br />

Diese Erfahrungen bieten, wie ich meine, den Schlüssel zum<br />

Verständnisse des hydrämischen Oedems. Wenn.wir bei hydrämischen<br />

Individuen irgendwo Wassersucht auftreten sehen, so müssen wir zunächst<br />

uns die Frage vorlegen, ob nicht an den betreffenden Stellen<br />

Bedingungen existiren, durch welche die Durchlässigkeit der<br />

Gefässwände abnorm erhöht ist. Eben dies aber trifft gerade<br />

bei den Nephritiden, bei welchen sich am frühesten starkes Anasarca<br />

einstellt, so z. B. bei der scarlatinösen, für die Haut in dem<br />

Masse zu, dass bekanntlich zuweilen sogar im Scharlach Hautödeme<br />

auftreten, ohne dass das Blut durch vorausgehende Albuminurie an<br />

Eiweiss verarmt ist. Auch bei den chronischen Nierenentzündungen,<br />

bei denen wiederholte Erkältungen und Durchnässungen des Körpers<br />

als ätiologisches Moment angeschuldigt werden, dürfte es schwerlich<br />

zu gewagt erscheinen, eine gleichzeitig mit der Nierenaffection sich<br />

ausbildende, durch analoge Ursachen hervorgerufene entzündliche Veränderung<br />

der Hautgcfässe anzunehmen, auf Grund deren erst das<br />

Anasarca zu Stande kommt. Aehnliches gilt allerdings nicht für die<br />

cachectische Wassersucht, welche Leute befällt, die aus irgend einem<br />

anderen Grunde hydrämisch geworden sind. Aber für einmal pflegen<br />

die Oedeme und Hydropsien dieser Art bei Weitem nicht so bedeutend<br />

zu sein und so rasch sieh zu entwickeln; vielmehr beschränken<br />

sie sich in der Regel auf Oedeme um die Knöchel und massige hydropische<br />

Ergüsse in den serösen Höhlen, und gewöhnlich gehört bereits<br />

ein langes Kranksein dazu, um jene herbeizuführen. Ganz besonders<br />

bemerkenswerth aber dünkt mich die Folgerung, welche aus<br />

den letzten vorhin angeführten Erfahrungen über die länger andauernde<br />

reine Hydrämie sich ergiebt. Wenn eine Venenligatur bei ganz<br />

frischer Hydrämie das Bein nicht anschwellen macht, dagegen bei<br />

einem Thier, das schon einige Zeit lang hydrämisch ist, Oedem der<br />

Extremität bewirkt, so vermag ich daraus keinen anderen Schluss zu<br />

ziehen, als dass eine länger andauernde Hydrämie selber die<br />

Gefässwände beschädigt und ihre Durchlässigkeit vermehrt.<br />

Auch für das <strong>Herz</strong> ist dieselbe ganz gewiss nicht gleichgültig; wenig-

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