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I. Herz.

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Einfache Atrophie.<br />

Am ehesten dürfte noch diejenige Form der Ernährungsstörung<br />

einer genaueren Analyse zugängig sein, bei der ein Organ oder Organ-<br />

theil lediglich kleiner ist, als in der Norm, während Structur und<br />

chemische Zusammensetzung keinerlei weitere Veränderungen darbieten,<br />

d. i. die quantitative oder einfache Atrophie. Denn in diesen<br />

Fällen liegt nicht der geringste Grund zu der Annahme vor. dass<br />

die chemischen Stoffwechsel processe in den Gewebszellen elwa in ab­<br />

normer Folge oder abweichender Art ablaufen, sondern es darf un­<br />

bedenklich statuirt werden, dass es sich dabei nur um eine verringerte<br />

Energie derselben, sowie darum handelt, dass zwar dieselben Sub­<br />

stanzen, aber eine geringere Quantität davon in den Zellen verarbeitet<br />

wird. Wenn wir aber als die Bedingungen der normalen Ernährung<br />

1. die regelrechte Zufuhr geeigneten Materials zu den Zellen. 2. die<br />

Fähigkeit, resp. Erregung derselben, dies Material in sich aufzu­<br />

nehmen, sich zu assimiliren, es zu spalten, zu oxydiren etc., und<br />

3. die Erhaltung der normalen Temperatur aufgestellt haben, so<br />

müssen wir folgerecht erwarten, dass die Ernährung eines Theils eine<br />

unvollkommene und hinter der Norm zurückbleiben wird, 1. wenn<br />

demselben zwar das geeignete Material, aber in zu geringer<br />

Quantität zugebracht wird, und 2. wenn die Gewebszellen<br />

das Material nicht in genügender Menge verarbeiten, und<br />

vollends erst recht, wenn beide Momente zusammentreffen: in welcher<br />

Weise dagegen Aenderungen der normalen Eigenwärme die Ernährung<br />

der Gewebe beeinflussen, das entzieht sich, soviel ich sehe, einer<br />

aphoristischen Vermuthung.<br />

Zur ersten Kategorie gehören alle diejenigen Momente, durch<br />

welche der Zutritt arteriellen Blutes zu den Capillaren,<br />

resp. die Blutströmung in diesen erschwert wird, also alle<br />

lokalen Anämien, mögen sie durch Widerstandserhöhung in den Ar­<br />

terien von innen, durch Sklerose oder Parietalthrombose, oder von<br />

aussen, durch Compression Seitens schrumpfender Bindegewebszüge<br />

oder Geschwülste oder künstlicher Binden etc., erzeugt sein, oder<br />

mögen sie selbst auf nervöser Basis beruhen, dann auch alle venösen<br />

Stauungen. sobald sie einen höheren Grad erreicht haben und länger<br />

andauern. Letzteres, die längere Dauer der betreffenden Circulations­<br />

störung, ist überhaupt Grundbedingung, wenn für die Ernährung eines<br />

Theils daraus Etwas resultiren soll, wiewohl ich nach allem Früheren<br />

Ihnen nicht erst zu sagen brauche, dass manche Gewebe rascher und<br />

lebhafter darauf reagiren, als andere. Dass aber die genannten Cir-<br />

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