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I. Herz.

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162 Pathologie der Circulation.<br />

Organen im Einzelnen erörtern. An den Gelassen selbst resultirt<br />

aus einer längere Zeit anhaltenden Stauung eine dauernde Erweiterung;<br />

das geringe Maass von Tonus, das zuvor in den Venen vorhanden gewesen,<br />

schwindet nun vollends, und solche Adern, die lange der Sitz<br />

einer passiven Hyperämie gewesen, bleiben wohl auch ectasirt, selbst<br />

wenn der Grund der Blutstauung gehoben ist. Uebrigens sind solche<br />

dilatirten Venen keineswegs immer in ihren Wandungen verdünnt;<br />

vielmehr sieht man an Venen, auf deren Wand längere Zeit hindurch<br />

ein beträchtlicher Binnendruck gelastet hatte, nicht selten deutliche<br />

Verdickungen der Intima, ausgesprochen sklerotische Stellen, was um<br />

so auffallender erscheinen kann, als eine venöse Stauung, mag sie<br />

auch noch so lange anhalten, niemals eigentliche Gewebshypertrophie<br />

in ihrem Gefolge hat. Auch hierin unterscheidet sich die Stauungshyperämie<br />

in der prägnantesten Weise von der Blutüberfüllung durch<br />

arterielle Widerstandsabnahme, durch Wallung.<br />

Wenn aber unter einer hochgradigen und längere Zeit anhaltenden<br />

venösen Stauung der Stoffwechsel und die Ernährung aller Körpertheile<br />

leidet, so darf es uns nicht Wunder nehmen, wenn auch die Wandungen<br />

der gestauten Gefässe selber Aenderungen in ihrer Beschaffenheit erfahren;<br />

wir werden deshalb darauf gefasst sein, der venösen Stauung<br />

noch unter den ursächlichen Momenten mancher anderer z. Th. recht<br />

wichtiger Processe wiederholt zu begegnen.<br />

Ehe wir aber jetzt das interessante Gebiet der örtlichen Kreislaufsstörungen<br />

verlassen, wollen Sie mir noch einen kurzen Hinweis<br />

darauf gestatten, inwiefern die hier gewonnenen Erfahrungen auch für<br />

die <strong>Herz</strong>fehler ohne oder mit unzureichender Compensation verwerthbar<br />

sind. Die constante, überall wiederkehrende Folge dieser <strong>Herz</strong>fehler<br />

für die Circulation ist, wie wir ja eingehend begründet haben,<br />

die Erniedrigung des arteriellen und die Steigerung des venösen Drucks.<br />

Nun, eine allgemeine Erniedrigung des Drucks im Aortensystem bedeutet<br />

für jedes einzelne Arteriengebiet, wie auf der Hand liegt, Nichts<br />

Anderes als eine lokale arterielle Anämie: es ist genau als ob<br />

diesseits aller einzelnen Arteriengebiete ein Widerstand eingeschaltet<br />

wäre, nur dass dieser Widerstand nicht erst in den einzelnen Arterienzweigen,<br />

sondern schon am Anfang, resp. selbst noch vor dem Anfang<br />

der Aortenbahn sitzt. Auf der anderen Seite kann eine allge­<br />

meine Spannungszunahme mit Stromverlangsamung im Venensystem

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