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I. Herz.

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Thrombose und Embolie. 211<br />

und fahl, dabei undurchsichtig und fast lehmfarben zu sein,<br />

und in der Regel giebt es nur an der Spitze des Herdes und seiner<br />

seitlichen Grenzen eine intensiv blutige Zone, deren Breite nicht blos<br />

in verschiedenen Infarcten, sondern selbst in einem und demselben<br />

eine sehr ungleiche ist; die ziemlich scharfe Grenzlinie zwischen den<br />

beiden Regionen aber hat die denkbar unregelmässigste Gestalt. So­<br />

weit der Infarct jene fahle Lehmfarbe zeigt, verdankt er sie lediglich<br />

der Nekrose, ohne dass dabei irgend Etwas von Entfärbung im Spiele<br />

wäre, und dass die Grenzlinie gegen die hämorrhagische Zone eine so<br />

ungleiche, beruht einzig und allein auf dem ungleichen Vordringen<br />

der Anschoppungshyperämie und der consecutiven Blutung 27<br />

Ueber die Bedeutung der im <strong>Herz</strong>en vorkommenden Pfropfe be­<br />

darf es nicht vieler Worte. Denn sie können begreiflicher Weise die<br />

Action des <strong>Herz</strong>ens nur dann beeinträchtigen, wenn sie so gross sind,<br />

dass sie die Passage des Blutes erschweren. Dass ein <strong>Herz</strong>ohr, das<br />

durch einen Thrombus ausgefüllt ist, kein Blut mehr aufnehmen kann,<br />

ist freilich richtig; indess wird deshalb doch die normale Blutmengo<br />

aus den Venen in den Vorhof und von da in den Ventrikel gelangen.<br />

Einzig und allein die Thromben, durch welche die Ostien des <strong>Herz</strong>ens<br />

eingeengt werden, sind für die Blutbewegung durch das <strong>Herz</strong> nicht<br />

gleichgültig; doch habe ich Ihnen auch von diesen früher hervor­<br />

gehoben, dass wegen ihrer Weichheit die stenosirende Wirkung, die<br />

sie ausüben, nicht im Verhältniss zu ihrer Grösse zu stehen pflegt.<br />

Auch in den Capillaren liegen die Verhältnisse sehr einfach.<br />

Denn da es zur Capillarthrombose nur bei Nekrose der betreffenden<br />

Gefässe kommt, so braucht hier lediglich der Effect von capillaren<br />

Emboli in Betracht gezogen zu werden. Aber Sie sind ja auch hier<br />

vollkommen orientirt. Sie wissen aus dem Früheren, dass ein ab­<br />

normer Widerstand in einer einzelnen Capillare für die Blutbewegung<br />

in dem Gebiet ein völlig unerhebliches Ereigniss ist. Von Wichtig­<br />

keit für die Circulation eines Körpertheils kann die Verstopfung von<br />

Capillaren erst werden, wenn nicht in einer oder einigen, sondern in<br />

einer sehr grossen Menge von ihnen Emboli sich festsetzen. Ob<br />

das jemals von den gewöhnlichen Embolis, welche von regelrechten<br />

Thromben abgerissen werden, beobachtet worden ist, das halte ich<br />

für äusserst unwahrscheinlich; wohl aber kann die multiple Ver­<br />

stopfung von Capillaren durch andere Dinge, als intra vitam entstan­<br />

dene Blutgerinnsel, in der Pathologie eine ernste Bedeutung erlangen.<br />

Denn dass es hinsichtlich der mechanischen Effecte, die eine<br />

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