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I. Herz.

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Entzündung.<br />

mit welch geringer Energie die Callusproduction und die Muskel­<br />

regeneration oftmals bei complicirten Fracturen erfolgt, wenn aus­<br />

gedehnte Eiterung in der Extremität Platz gegriffen hat! Den ge­<br />

wöhnlichen, nicht eitrigen Entzündungen kann man indess so Uebles<br />

nicht nachsagen; im Gegentheil seheint es mir ganz wohl gestattet<br />

und gerechtfertigt, wenn man auf die entzündliche Hyperämie<br />

recurrirt, um eine Thatsache zu erklären, welche gerade bei den Re­<br />

generationswucherungen der Entzündung sehr häufig constatirt werden<br />

kann, nämlich die über das erforderliche Maass hinaus­<br />

gehende Gewebsneubildung. Dass dem so ist, davon geben<br />

überschüssige Epithelwucherungen in der Entzündung ebenso wohl<br />

Zeugniss, als die Bindegewebsmassen der Narben, die ja Anfangs so<br />

gern in Gestalt rother Wülste über dem übrigen Hautniveau hervor­<br />

ragen; nirgend aber ist das auffälliger, als bei der entzündlichen<br />

Knochenregeneration, bei der regelmässig weit mehr Callus producirt<br />

wird, als zum Ersatz der nekrotisirten und verloren gegangenen<br />

Knochentheile nothwendig sein würde.<br />

335<br />

Aber so erheblich auch die Ergebnisse der Regenerativwuche­<br />

rungen unter Umständen werden können, so fehlt doch viel daran,<br />

dass die Wiederherstellung jedesmal gelänge. An sich ist ja das<br />

Regenerationsvermögen des Menschen und der höheren Thierklassen<br />

überhaupt ein beschränktes, die Wiederherstellung zusammengesetzter<br />

Organe und Apparate, die z. B. den Reptilien noch ganz wohl glückt,<br />

ist bei jenen vollkommen ausgeschlossen, und über die Regeneration<br />

von Geweben und ihren Elementen geht ihr Leistungsvermögen nirgend<br />

hinaus. Indess nicht einmal alle Gewebe sind restitutionsfähig; so<br />

fehlt z. B. jede Möglichkeit einer Herstellung im Centralnervcn-<br />

system. Auch für viele Drüsen, z. B. Leber und Nieren, ist es<br />

bisher nicht gelungen, die Einzelheiten der Regeneration der speeifi­<br />

schen Zellen mit Sicherheit zu erkennen: obwohl ich daraus keines­<br />

wegs auf die Unmöglichkeit solcher Regeneration schliessen möchte.<br />

Aber selbst an Geweben, deren Restitutionsfälligkeit in keiner Weise<br />

bezweifelt werden darf, kann trotzdem die Regeneration fehlen oder<br />

doch eine mangelhafte bleiben, und zwar nicht blos, wenn durch irgend<br />

welche Momente, z. B. den eitrigen Charakter der Entzündung, die<br />

Regenerationsvorgänge direkt gehindert werden, sondern vor Allem<br />

auch, wenn die Grösse und Ausdehnung des Defeotes über die resti­<br />

tutio Leistungsfähigkeit des Organismus hinausgeht, Welches dieser<br />

Verhältnisse aber vorliegen mag, immer restirt ein unausgefüllter

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