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I. Herz.

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Verfettung. 657<br />

wahre Panacee der Pathologie war und zur Erklärung aller möglichen<br />

Funktionsstörungen herhalten müsste — ieh erinnere z. B. an die<br />

Epithelverfettung der Nieren und die Albuminurie. Heutzutage ist<br />

man zurückhaltender, und mit gutem Grund. Denn es ist allerdings<br />

richtig, dass wenn in einer Zelle oder einer Muskelfaser ein Theil des<br />

Eiweiss durch Fett ersetzt ist, dies einen entsprechenden Verlust an<br />

arbeitsleistender oder contractiler Substanz involvirt. Aber für einmal<br />

wissen Sie ja, dass nicht überall, wo man Fett sieht, darum Eiweiss<br />

fehlt, und fürs Zweite steht es doch ausser aller Frage, dass selbst<br />

die fettigen Atrophien durch die Wiederherstellung des normalen Stoff­<br />

wechsels, d. h. genügende Zufuhr von Sauerstoff und Erneuerung des<br />

Eiweiss, vollständig ausgeglichen und gehoben werden können. Wo<br />

freilich die Bedingungen des abnormen Stoffwechsels andauern, wo<br />

insbesondere der Eiweisszerfall fortschreitet, da ist die fettige Atrophie<br />

nur der Anfang vom Ende.<br />

Am Schlüsse dieses Abschnittes sei es gestattet, mit wenigen<br />

Worten des Auftretens von freiem ungelösten Cholesterin im<br />

Körper zu gedenken, das unverkennbar in gewissen Beziehungen zu<br />

den Verfettungen steht. Ueber die Natur desselben lässt sich aller­<br />

dings kaum mehr sagen, als dass da, wo man auf freies Cholesterin<br />

stösst, regelmässig auch verfettete Zellen und selbst durch Zerfall<br />

von solchen Zellen frei gewordenes und emulsionsartig in der Gewebs­<br />

flüssigkeit suspendirtes Fett zu sein pflegt. So findet man das<br />

Cholesterin in den charakteristischen dünnen rhombischen Tafeln mit,<br />

ausgebrochenen Ecken in den atheromatösen Herden der Arterien, in<br />

Ovarialcystcn, in allen abgesackten und verkästen Exsudaten, in<br />

Grützbrei- und Perlgeschwülsten, Strumen u. s. w. Die Frage, auf<br />

welche Weise das Cholesterin an diese Stellen gelangt ist, hat nun<br />

neuerdings viel von ihrer Schwierigkeit verloren, seit dasselbe als ein<br />

im thierischen Organismus sehr weit verbreiteter Körper und besonders<br />

als ein Bestandteil der rothen und farblosen Blutkörperchen nach­<br />

gewiesen ist 31 indess ist damit noch nicht erklärt, durch welche<br />

Vorgänge die Ausscheidung, und zwar krystallinisehc Ausscheidung<br />

des Cholesterin an den betreffenden Stellen herbeigeführt worden ist.<br />

Die Anschauung, dass es durch fettigen Zerfall von cholesterinhaltigen<br />

Zellen frei geworden , oder als ein Produkt unbekannter Zersetzungs-<br />

Co hu heim, Allgemeine Pathologie. L'. Aufl. j.)

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