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I. Herz.

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302 Pathologie der Circulation.<br />

zündlichcn Circulai ionsstörungen hervorgehen. Weshalb die<br />

betreffenden Schizomyceten, nachdem sie in die Säftemasse des Körpers<br />

hineingerathen sind, sich gerade in den bestimmten Körpertheilen und<br />

Organen etabliren, geschieht zweifellos vermöge derselben Affinität,<br />

welche die jungen im Darmkanal geborenen Trichinen schliesslich in<br />

die quergestreiften Muskeln führt, d. h. dadurch, dass sie nirgends<br />

anders ein geeignetes Nährmaterial vorfinden. Aber<br />

soviel diese Annahme auch für sich haben mag, so wollen Sie Sich<br />

doch darüber keiner Täuschung hingeben, dass sie erstens nicht bewiesen,<br />

und zweitens eine nicht über die gröbsten Anfänge hinausgehende<br />

Hypothese darstellt. Denn in welcher Weise diese Einwirkung<br />

der Schizomyceten auf die Gefässwände vor sich geht, darüber ist bis<br />

heute nicht einmal eine Vermuthung ausgesprochen. Von den Fäulnissbaeterien<br />

und den Mikrokokken glaubten wir annehmen zu dürfen,<br />

dass es die mit ihrer Vermehrung Hand in Hand gehenden chemischen<br />

Umsetzungen der Säfte und Gewebe seien, welche die für die Entzündung<br />

characteristischen Veränderungen der Gefässwandungen herbeiführten.<br />

Möglich, wenigstens spricht an sich Nichts dagegen, dass<br />

auch von den speeifischen Bacterien der infectiösen Entzündungen verwandte<br />

Säfte- und Gewebsumsetzungen eingeleitet werden, von denen<br />

dann die Gefässalteration der resp. Lokalitäten resultirt. Ist dem<br />

aber so, entsteht wirklich die Cerebrospinalmeningitis dadurch, dass<br />

bestimmte Schizomyceten sich im Gewebe der weichen Hirnhaut, als<br />

ihrem günstigsten Nährboden, einnisten, und hier durch ihre Vermehrung<br />

und Weiterentwickelung solche chemische Umsetzungen erzeugen,<br />

dass dadurch die Gefässe der Pia alterirt werden, dann sind wir, wie<br />

mir scheint, berechtigt, auch die metastatischen Entzündungen und Abscesse<br />

bei der Pyämie, sowie die schlimmen Formen der traumatischen<br />

Entzündungen als eine besondere Unterart der infectiösen anzusehen.<br />

Und zwar als eine solche, die sich dadurch von den übrigen, in viel<br />

ausgesprochenerem Masse speeifischen infectiösen Entzündungen unter­<br />

scheidet, dass sie Bacterien ihren Ursprung verdankt, welche überall<br />

und zu jeder Zeit auf der bewohnten Erde zu existiren<br />

scheinen. So würde es sich ohne alle Schwierigkeit erklären, dass<br />

zwar überall gelegentlich eine Wunde einen schlimmen Verlauf nehmen,<br />

dass ein Erysipel, ja selbst Pyämie vereinzelt oder, wie das mit dem<br />

Terminus technicus bezeichnet wird, sporadisch auftreten kann, trotz­<br />

dem gar manche traurige Erfahrungen an der ausgesprochenen Contagiosität<br />

dieser Krankheiten keinen Zweifel gestatten. Denn die be-

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