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I. Herz.

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Thrombose und Embolie. 229<br />

Deductionen liegt, soviel ich sehe, in der grossen Rolle, welche er<br />

den Thrombosen von Capillargefässen zuweist: denn da man Capillaren<br />

doch nicht, wie grosse Gefässe, mit Seheere und Pincette präpariren<br />

kann, so fehlt mir jedes Vcrständniss dafür, woran man eine rothe<br />

Capillarthrombose gegenüber dem gewöhnlichen Leichenblut diagnosti-<br />

ciren soll. Steht hiernach die durch Ferment in toxication be­<br />

dingte Capillarthrombose überhaupt noch einigermassen in der Luft,<br />

so ist Köhler noch viel weiter davon entfernt geblieben, den Beweis<br />

zu führen, dass die mannigfachen hämorrhagischen, entzündlichen oder<br />

nekrotischen Herde, welche zum Krankheitsbild der genannten Processe<br />

gehören, wirklich mit Capillarthrombosen in irgend welchem Causal-<br />

zusammenhang stehen. Die meisten Dorpater Arbeiten haben denn<br />

auch die Geschichte der pathologischen Fermentintoxication nach<br />

anderen Richtungen, so insbesondere hinsichtlich ihres Einflusses auf<br />

die Eigenwärme, verfolgt. Mit Rücksicht hierauf werden wir der­<br />

selben an späterer Stelle wieder begegnen; in der Geschichte der<br />

unter pathologischen Verhältnissen beobachteten Thromben vermag ich<br />

indess z. Z. keine derartigen Lücken zu entdecken, welche uns nöthigten,<br />

zu ihrer Ausfüllung auf die Fermentintoxication zu recurriren.<br />

Schliesslich mag noch auf einen Umstand hingewiesen werden,<br />

der immerhin in einer gewissen Beziehung zu der Frage steht, die<br />

uns soeben beschäftigt hat. Unter den Anlässen der Thrombose habe<br />

ich ihnen auch die Berührung des Blutes mit fremden in das <strong>Herz</strong><br />

oder die Gefässe hineingedrungenen Substanzen angeführt, und ich<br />

konnte das mit gutem Recht, weil in der sehr grossen Mehrzahl der<br />

einschlägigen Fälle durch den Fremdkörper die Berührung des Blutes<br />

mit der betreffenden Stelle der Gefässwand unmöglich gemacht wird.<br />

Nun aber ist es doch nicht undenkbar, dass Fremdkörper inmitten<br />

des circulirenden Blutes stecken, ohne gleichzeitig die Gefässwand zu<br />

berühren; wenn z. B. von der V jugularis aus ein Stab in die <strong>Herz</strong>­<br />

höhle eines grossen Hundes eingeführt wird, so wird er freilich in<br />

der Vene selber, wo er festgebunden ist, der Wand anliegen, indess<br />

braucht er weder die Vorhofs- noch die Ventrikelwand zu tangiren.<br />

Unter diesen Umständen, wo also das Blut mit etwas Fremdem, zu­<br />

gleich aber überall mit dem völlig unversehrten Endocardium in Conty<br />

O<br />

tact steht, hängt, was geschieht, durchaus von der Natur und Beschaffenheit<br />

des eingeführten Fremdkörpers ab. Besteht derselbe aus<br />

einer völlig indifferenten Substanz und ist seine Oberfläche absolut<br />

glatt, ist es beispielsweise ein sorgfältig geglätteter, abgerundeter und

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