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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

sein: aber diese Ausfüllungssubstanz ist kein amorphes Plasma, auch<br />

kein Fibrin, sondern, wie H. v. Wyss n gezeigt hat und sich leicht<br />

bestätigen lässt, der schönste Epithelzapfen, der von den Wundrändern<br />

des vorderen Epithels aus in die Spalte hineingewachsen ist,<br />

um hernach allmählich vor dem sich regenerirenden Cornealgewebe zu<br />

verschwinden. Diese Art der prima intentio durch Epithelwucherung<br />

lässt sich allerdings, schon wegen des Fehlens jeder Complication<br />

mit Blutung, nirgends so prächtig beobachten, wie an der<br />

Hornhaut und an der Linse 18 ; indess ist die Wucherung keineswegs<br />

blos eine Eigenthümlichkeit dieser Orte, sondern C. Friedländer 19<br />

hat ganz analoge Nachweise auch für das Epithel aller möglichen<br />

anderen Lokalitäten geführt. So ist nach ihm Nichts gewöhnlicher,<br />

als die epitheliale Ueberhäutung von Fistelgängen und von tiefgreifenden<br />

lupösen Geschwüren; auch bei chronischen subcutanen Abscessen<br />

wächst vom Rete und den Haarbälgen aus zuweilen ein Epithelbelag<br />

über die granulirende Innenfläche der Höhlenwand; kurz überall, wo<br />

Epithel an Oberflächen stösst, die frei davon sind, kann es unter dem<br />

Einfluss entzündlicher Hyperämie über dieselben hinwegwuchern. Ja,<br />

noch mehr, nachdem schon früher vereinzelte derartige Beobachtungen<br />

von mehreren Seiten 20 mitgetheilt waren, hat der letztgenannte Autor<br />

die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, dass bei allerlei chronisch entzündlichen<br />

Processen von epitheltragenden Membranen und Röhren<br />

sich ganz gewöhnlich abnorme Epithelzapfen oder -netze mitten<br />

in dem entzündeten und granulirenden Bindegewebe auffinden lassen.<br />

Denn wenn es sich auch bei diesen von Friedländer sogenannten<br />

atypischen Epithelwucherungen der Elephantiasis, der Lebercirrhose,<br />

der interstitiellen Pneumonie etc. wird schwer ausmachen<br />

lassen, ob hier wirklich die Epithelzapfen in das Granulationsgewebe<br />

hineingedrungen, oder ob sie nicht vielmehr durch das wuchernde<br />

Bindegewebe von dem übrigen zusammenhängenden Epithel isolirt<br />

worden sind, so thut es doch dem Factum keinen Eintrag, dass hier<br />

ein abnorm reichliches Epithelwachsthum in Folge der chronischen<br />

Entzündung eingetreten ist.<br />

Viele von den angeführten Beispielen können zugleich als Be­<br />

weise abnormer Bindegewebsproduction nach und auf Grund<br />

entzündlicher Plyperämie dienen. Denn bei den chronischen Katarrhen<br />

der Schleimhäute wird in der Regel auch die Mucosa selber dicker,<br />

unter dem Condylom sitzt immer eine vergrösserte Papille, die sogar<br />

bei der Warze die Hauptmasse ausmacht, auch bei den Schleim-

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