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I. Herz.

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358 Pathologie der Circulation.<br />

gebildeten Gefässe mit der Zeit zur Atrophie und zum Schwund<br />

kommen. Der Veränderung der Gefässe folgt aber bald auch die<br />

Atrophie des die Gefässe umgebenden, neuen Bindegewebes, sowie auch<br />

der etwa überschüssig auf regenerativem Wege producirten speeifischen<br />

Gewebsmassen. So schwinden die überschüssig gebildeten Epithelschichten,<br />

so auch die überschüssigen Callusmassen; und aus den<br />

gefässreichen Adhäsionen wurden die weissen, sehnenartigen<br />

Schwielen. Neben solchen erwünschten oder doch harmlosen Veränderungen<br />

können aber auch sehr viel bedeutsamere im Gefolge der<br />

Schrumpfungsprocesse eintreten. So an Kanälen Stenosen, z. B. an<br />

Blutgefässen, an Ausführungsgängen von Drüsen oder am Darm und<br />

der Luftröhre, dann auch Compressionen und Knickungen, z. B. an<br />

Nerven, am Uterus oder an den Tuben, dann Verödung und Untergang<br />

von ganzen Parenchymtheilen, z. B. bei der Lebercirrhose und<br />

der Nierenschrumpfung, dann Verkürzungen und Form Veränderungen<br />

der <strong>Herz</strong>klappen, dann falsche Stellung zweier Glieder gegen einander,<br />

in deren Gelenkverbindung eine fibröse Ankylose sich etablirt hat,<br />

u. dergl. m. Leicht könnten die Beispiele vervielfacht werden; aber es<br />

bedarf deren nicht mehr, um Ihnen zu zeigen, dass dieselbe chronische<br />

Entzündung, die ein völlig bedeutungsloser Process ist, wenn sie als<br />

umschriebene pleuritische Adhäsion oder als Hirnhauttrübung auftritt,<br />

andere Male die einschneidendsten Folgen für den menschlichen Organismus<br />

herbeiführen kann.<br />

Wir sind am Schlüsse unserer Erörterungen über die Entzündung<br />

angelangt. Ich habe versucht, Ihnen in allen Details die Eigenthümlichkeiten<br />

der Circulationsstörung vorzuführen, welche der Entzündung<br />

zu Grunde liegt, ich habe Ihnen die Ursachen, soweit sie bekannt,<br />

namhaft gemacht, welche jene Störung zu erzeugen vermögen, und<br />

ich habe schliesslich auch die ferneren Schicksale der Entzündungsproducte<br />

mit Ihnen besprochen. In der ganzen Darstellung glaube<br />

ich scharf auseinandergehalten zu haben, was zur Zeit bereits durch<br />

Beobachtung und Experiment gesicherter Besitz der Wissenschaft geworden,<br />

und was noch lediglich hypothetisch ist, und auch das habe<br />

ich Ihnen, denke ich, nicht verschwiegen, wie grosse und empfindliche<br />

Lücken noch an vielen Stellen auf diesem Gebiete klaffen, von denen<br />

ich beispielsweise nur unsere ungenügende Kenntniss von dem Wesen<br />

der Gefässwandalteration und von den chemischen Vorgängen in den

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