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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

einen Falle handelt es sich um Fett, in dem andern um eine Eiweissmodification;<br />

beide können aus dem gleichen Eiweiss hervorgehen,<br />

aber so wenig jeder Verfettung eine trübe Schwellung vorausgeht, so<br />

wenig nimmt jede trübe Schwellung den Ausgang in Verfettung.<br />

Vielmehr darf man als zweifellos ansehen, dass in den allermeisten<br />

Fällen, wenn die Individuen genesen, die trübe Schwellung einfach<br />

rückgängig wird und dem gewöhnlichen normalen Eiweiss Platz macht.<br />

Weshalb bei diesen Allgemeinerkrankungen so oft die verschiedenen<br />

Organe in ganz ungleichem Grade von der trüben Schwellung<br />

ergriffen werden, der Art, dass das eine Mal mehr das <strong>Herz</strong>, ein anderes<br />

Mal die Leber, ein drittes Mal die Nieren der Hauptsitz der<br />

Veränderung sind, das entzieht sich bislang vollständig unserem Verständniss.<br />

Dagegen ist es nach der vorgetragenen Auffassung leicht<br />

begreiflich, dass dieselbe lokal im Gefolge schwerer Circulationsstörungen<br />

sich ausbilden kann: so pflegt jede heftigere Entzündung<br />

in einem der genannten Organe zu einer mehr oder weniger ausgesprochenen<br />

parenchymatösen Degeneration der zelligen Elemente desselben<br />

zu führen.<br />

Müsste es für die trübe Schwellung zweifelhaft gelassen werden,<br />

ob sie in einer abnormen Gerinnung eines flüssigen Eiweisskörpers<br />

bestehe, so kann dies dagegen mit voller Sicherheit von der sogenannten<br />

wachsartigen Degeneration der Muskeln 5 ausgesagt<br />

werden. Die davon betroffenen Muskeln sind vom blossen Auge<br />

blässer als normal, grauröthlich bis weissgrau. fischfleischäh nlich,<br />

und bei der mikroskopischen Untersuchung findet man statt der typischen<br />

Querstreifung eine matt glänzende, in unregelmässige Schollen<br />

und Fragmente zerklüftete Substanz innerhalb des Sarcolemms. Diese<br />

Veränderung tritt an allen Muskelfasern ein, welche irgendwie verletzt,<br />

gezerrt oder gequetscht sind, gleichgültig ob die Verletzung am<br />

lebenden Individuum oder erst nach dem Tode, doch noch vor Eintritt<br />

der Todtenstarre geschieht, und bedeutet hier absolut nichts Anderes,<br />

als eine ungeordnete und durch das Trauma gestörte<br />

Form der Gerinnung. Ausserdem aber pflegen in längere Zeit gelähmten<br />

Muskeln, sowie unter dem Einfluss gewisser Krankheiten, zu<br />

denen in erster Linie der Abdominaltyphus gehört, in den Adductoren,<br />

den Bauchmuskeln, dem Zwerchfell u. a. gewisse unbekannte Veränderungen<br />

der contractilen Substanz sich auszubilden, in Folge deren<br />

der Inhalt der Muskelfasern post mortem nicht in der gewöhnlichen<br />

Weise starr wird, sondern sich in die geschilderte wachsig glänzende

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