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I. Herz.

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344 Pathologie der Circulation.<br />

nicht erzielt ist. Nach den Einen 102 kommen dieselben dadurch zu<br />

Stande, dass Exsudatzellen sich in parallelen Reihen neben einander<br />

legen, dann sich zu Endothelzellen abplatten und sich mit einander<br />

zu Röhren vorbinden: derartige Kanäle würden also intercellulär<br />

entstanden sein. Dieser Auffassung gegenüber treten zahlreiche und<br />

besonders die neuesten Autoren, so auch Ziegler, für die intracelluläre<br />

Bildung dieser Gefässcanälc ein. Hiernach sind es etliche<br />

grössere Zellen selbst, die Fortsätze treiben, nach einer oder mehreren<br />

Richtungen, Fortsätze, die sich zuspitzen und verlängern, bis sie auf<br />

Gefässsprosscn oder fertige Gefässe stossen. Dann höhlen sich Zellen<br />

und Fortsätze aus, canalisiren sich, und indem auch hier die Verbindungsstelle<br />

einschmilzt, sind damit neue Gcfässanhänge und Röhren<br />

gegeben. Die letztere Anschauung hat jedenfalls das für sich, dass<br />

sie eine einheitliche Auffassung der gesammten Gefässneubildungsvorgänge<br />

ermöglicht; denn auch bei der Vascularisation mittelst Sprossenbild<br />

ung handelt es sich doch um Wachsthum und Fortsatzbildung<br />

Seitens der die Gefässwand constituirenden Zellen. Auch stimmt<br />

sie vortrefflich zu dem von I. Arnold 101 geführten Nachweise, dass<br />

an ganz jungen Gefässen von der bekannten Endothelzeichnung durch<br />

Silber nichts dargestellt werden kann, dass vielmehr die Differenzirung<br />

der Gefässwände zunächst in körnige, dann allmählich sich aufhellende<br />

Plättchen, d. h. Endothelzellen, erst seeundär erfolgt, nachdem die<br />

Röhren bereits fertig angelegt sind. Sei dem aber, wie auch immer,<br />

jedenfalls ist auch bei diesen neu entstandenen Gefässen, die erst seeundär<br />

mit älteren in Communication treten, das Blut, das sie durchströmt,<br />

kein anderes, als das des allgemeinen Kreislaufs. Wenigstens<br />

habe ich mich nicht von der Richtigkeit der Angabe 103 überzeugen<br />

können, dass im Innern solcher neugebildeten Gefässcanäle auch rothe<br />

Blutkörperchen selbstständig entstehen sollen, und glaube ganz im Gegentheil<br />

positiv behaupten zu dürfen, dass man durch eine vorsichtig<br />

ausgeführte Injection von der Carotis aus bei einer Keratitis vasculosa<br />

in alle die Kanäle, welche rothe Blutkörperchen enthalten, auch Masse<br />

einbringen kann.<br />

Wodurch werden nun die neugebildetcn Gefässe ein so kräftiger<br />

Hebel für die Weiterentwicklung der Exsudatzellen? Nun, zweifellos<br />

dadurch, dass sie denselben ein reichliches und besonders geeignetes<br />

Material zuführen. Je gewisser dies aber ist, um so empfindlicher ist<br />

die Lücke, welche unsere Kenntnisse von der Circulation in den neu-<br />

gebildeten Gefässen zur Zeit noch darbieten. Denn da die letzteren

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