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I. Herz.

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Verfettung. 637<br />

Augen gelassen werden, dass bei eventueller stärkerer Sauerstoffzu­<br />

fuhr die Verbrennung nicht ausbleibt, auf der anderen alter wird.<br />

selbst wenn das Fett nicht oxydirt wird, seine schliessliche Ueber-<br />

führung in die Depots, wenn auch nur zögernd und allmählich, doch<br />

erfolgen. Immerhin verweilt das Fett der fettigen Atrophie weit<br />

länger in den Gewebszellen in denen es entstanden ist, als jemals<br />

das überschüssig producirte oder Mästungsfett, so dass die Chance,<br />

jenem in den diversen Organen gelegentlich zu begegnen, eine viel<br />

grössere ist. als diesem.<br />

Mit dieser Betrachtung haben wir auch schon den Umstand be­<br />

rührt, der das Verständniss der Verfettungen in ungleich höherem<br />

Grade erschwert, als es bei den Verkalkungen der Fall war. nämlich<br />

das Unbeständige, so zu sagen, Fluctuircnde derselben. Ver­<br />

liefe das Schicksal des Fettes immer ganz scharf in den hervorge­<br />

hobenen Acten, so wäre die Sachlage einfach genug. Denn dann<br />

wüssten wir sicher, dass alles Fett, dem wir im Fettgewebe, im<br />

Knochenmark, in den Milch- und Talgdrüsen begegnen, entweder<br />

Nahrungs- oder aus Eiweiss abgespaltenes Mästungsfett ist, während<br />

alles dasjenige, welches in den Epithelien der Lunge und Niere, in<br />

den Muskeln, im Knorpel, in den Wandungen der Blutgefässe etc. ge­<br />

troffen wird einer fettigen Atrophie seinen Ursprung verdankte;<br />

höchstens für die Leber hätte man beiderlei Möglichkeiten zuzulassen.<br />

Nun aber habe ich soeben schon erwähnt, dass auch das Fett der<br />

fettigen Atrophie schliesslich in die legitimen Fettdepots übergeführt<br />

wird, mithin z. B. im Unterhaut- und intermuskulären Bindegewebe<br />

sich auch Fett ablagern kann, das ganz und gar kein Mästungsfett<br />

ist. In weit höherem Maasse noch wird die Sache von der entgegen­<br />

gesetzten Seite her complicirt. Denn bei unserer obigen Aufstellung<br />

nahmen wir implicite an, dass Mästungsfett, welches irgendwo in<br />

den Gewebszellen aus Eiweiss abgespalten worden, entweder so­<br />

gleich verbrannt oder, bei Sauerstoffmangel, sogleich vom Säfte­<br />

strom in die Fettreservoirs abgeführt werde. Eine derartige Annahme<br />

dürfte sich indess kaum mit der Natur der gesammten, hier mit­<br />

spielenden Vorgänge vertragen. Zum Mindesten muss die Möglich­<br />

keit zugelassen werden, dass mitunter die einzelnen Acte des Pro­<br />

cesses sich nicht prompt aneinanderschliessen, sondern dass zwischen<br />

der Fettabspaltung und der Verbrennung, resp. Wegführung ein,<br />

wenn auch vielleicht nur kurzer Zeitraum vergeht. Bekommen wir<br />

nun das Organ oder Gewebe gerade während dieses Zwischenstadiuras

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