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I. Herz.

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186 Pathologie der Circulation.<br />

schönsten Spindelzellen bestehenden Bindegewebe. Durch<br />

diesen Versuch, den Baumgarten 13 zwar sonderbarer Weise nicht<br />

hat bestätigen können, der indess, wie ich Sie versichern kann, bei<br />

Beobachtung der nöthigen Cautelen fast nie misslingt, ist jedenfalls<br />

bewiesen, dass die Organisation des Thrombus ohne jede active<br />

Betheiligung irgend welcher Theile der Gefässwand und<br />

lediglich durch Vermittelung der von aussen eindringenden<br />

Wanderzellen zu Stande kommen kann. Nehmen Sie nun aber<br />

die bis zu der completen Möglichkeit der Verwechselung gehende<br />

Uebereinstimmung im mikroskopischen Bilde dieser todten und der<br />

gewöhnlichen Objecte hinzu, so werden Sie, denke ich, kaum Bedenken<br />

tragen, Senftleben auch in seiner Schlussfolgerung zuzustimmen,<br />

dass die Bindegewebsbildung an Stelle des Thrombus auch intra vitam<br />

wirklich auf ebendieselbe Weise erfolgt und nicht durch eine Wucherung<br />

der Gefässendothelien, denen Baumgarten, Raab u. A. jenen<br />

Effect zuzuschreiben geneigt sind. Die Zeit, welche bis zur vollendeten<br />

Organisation verläuft, ist wieder ganz ausserordentlich wechselnd;<br />

günstigsten Falls ist die Vascularisation schon in 6, 7 Tagen eine<br />

sehr reichliche, und in wenig Wochen das vorher thrombirte Lumen<br />

von einem zarten, leicht gallertigen, gefässreichen Bindegewebe erfüllt,<br />

während andere Male selbst in Monaten die Organisation kaum über<br />

die ersten Anfänge hinausgelangt ist.<br />

Solche Organisation aber haben wir guten Grund für einen<br />

günstigen Ausgang der Thrombose zu nehmen, für einmal, weil dadurch<br />

die anderweitigen Gefahren, welche besonders die mögliche Erweichung<br />

des Pfropfes mit sich bringt, beseitigt werden, fürs Zweite<br />

aber, weil die Organisation der erste Schritt ist zu einer gewissen<br />

Herstellung der Circulation in den thrombirten Gefässen. In dieser<br />

Beziehung hat schon die Vascularisation des Thrombus einen gewissen<br />

Werth; denn wenn auch bekanntlich die Vasa vasorum nicht bloss<br />

nicht in den Venen, sondern nicht einmal in den Arterien von denselben<br />

Gefässen ihr Blut erhalten, in deren Wand sie verlaufen, so<br />

stellen sich doch ganz gewöhnlich directe Verbindungen zwischen den<br />

neugebildeten Gefässen des Thrombus und dem noch offenen Lumen<br />

der thrombirten Arterie oder Vene her, welche eine gewisse Commu-<br />

nication zwischen dem Gefässabschnitt diesseits und jenseits des<br />

Thrombus gestatten. Bei weitem bedeutsamer aber ist es, dass das<br />

Product der Organisation, das neugebildete Gewebe, nach einiger Zeit<br />

zu schrumpfen beginnt, was Sie später als eine ganz constante Eigen-

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