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I. Herz.

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<strong>Herz</strong>. 45<br />

gewesen wäre. So lange die Auflagerungen weich sind, machen sie<br />

ein nennensworthes Hinderniss für den Blutstrom nicht aus: ein Um­<br />

stand, der besonders bei der sog. Endocarditis ulcerosa zuweilen<br />

in überraschender Weise zur Geltung kommt. Sobald aber Vermei­<br />

dung in nur einigermassen beträchtlicher Ausdehnung der Klappen<br />

eingetreten ist, macht sich das sofort, als ein Hinderniss für die Blut­<br />

bewegung geltend. Bei Weitem am häufigsten sieht man das im ex­<br />

trauterinen Leben am Ostium venosum sinkstrum, das öfters in einen<br />

ganz schmalen, knopflochartigen Schlitz verwandelt ist, demnächst<br />

am Aortcnostium, das in extremen Fällen so verengert sein kann,<br />

dass es nur mühsam gelingt, eine dickere Sonde hindurchzuzwängen;<br />

viel seltener am Ostium pulmonale, das dagegen in Folge von Bil­<br />

dungsfehlern im Fötalleben öfters Sitz einer Stenose wird: isolirte<br />

Stenose des 0. venosum dextrum endlich dürfte zu den grössten<br />

Raritäten gehören.<br />

In zweiter Linie hinter den Verwachsungen der Klappensegel und<br />

den Verkreidungen kommen wegen der viel grösseren Seltenheit erst<br />

diejenigen Verengerungen der <strong>Herz</strong>ostien, resp. des Conus artcriosus<br />

in Betracht, welche durch Compression von aussen oder durch Tumoren<br />

im <strong>Herz</strong>en selbst zu Stande kommen; so kann das Pulmonalostium<br />

durch ein Aneurysma der Aorta descendens stark eingeengt werden,<br />

und ein ander Mai kann ein Echinokokkus oder ein grosser Krebs­<br />

knoten im linken Ventrikel Aorten- oder Mitralostium arg verlegen.<br />

Auch bekommt man mitunter bindegewebige Schwielen im <strong>Herz</strong>en zu<br />

sehen, welche den Com artcriosus des rechten oder des linken Ven­<br />

trikels nach Art eines förmlichen Diaphragma zum grossen Theil ver­<br />

sperren 8<br />

Der Einfluss, den alle diese, wie auch immer entstandenen Stenosen<br />

auf den Blutstrom durch s <strong>Herz</strong> ausüben, lässt sich sehr einfach dahin<br />

präcisiren, dass durch sie abnorme Widerstände gesetzt wer­<br />

den, mithin die Widerstände, welche der Entleerung der betreffenden<br />

<strong>Herz</strong>höhlen entgegenstehen, erhöht werden. Und zwar trifft diese<br />

Widerstandserhöhung die Ventrikel, wenn die Stenose am Ausgang<br />

derselben, d. i. an dem Ostium arteriosum oder im Conus artcriosus<br />

sitzt; wenn dagegen die Verengerung eines der venösen Ostien betrifft,<br />

so tritt der Fall ein, dass die Vorhole, deren Contraction physiolo­<br />

gischer Weise so gut wie gar keinen Widerstand zu überwinden hat,<br />

bei ihrer Systole einem solchen von grösserer oder geringerer Höhe<br />

begegnen. Bei einer Mitralstenose aber wird, da ja die Vorhofscon-

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