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I. Herz.

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Plethora und Anämie.<br />

hältnissen ein gleichartiges quantitatives und qualitatives Verhalten<br />

des Blutes ermöglichen. Ist das Blut durch reichliche Wasserauf­<br />

nahme vermehrt und verdünnt, so erfolgt eine so lang anhaltende<br />

Steigerung der Ausscheidung des Harnes etc., bis die normale Con­<br />

centration und Menge wiederhergestellt ist. Verliert andererseits das<br />

Blut durch reichliches Schwitzen viel Wasser, so mahnt sehr bald die<br />

Empfindung des Durstes, dass Parenehymflüssigkeiten ins Blut einge­<br />

treten sind in eben derselben Menge, als nöthig ist, um den Verlust<br />

zu decken. Auf die gesteigerte Eiweisszufuhr folgt prompt die ge­<br />

steigerte Eiweisszerseizung, und bringen Sie eine ganz fremdartige<br />

Substanz ins Blut, wie Jod oder Curare, so finden Sie es alsbald in<br />

den Secreten, dem Harn, den Speichel etc. Sie mögen die Versuche<br />

variiren, so viel Sie wollen, Sie werden es nicht erreichen, dass die<br />

Blutmenge oder -mischung eines Thieres längere Zeit hindurch eine<br />

abnorme werde. Vielmehr findet unter physiologischen Verhältnissen<br />

jederzeit eine ausserordentlich prompte und zuverlässige Regulation<br />

im Sinne der normalen quantitativen und qualitativen Be­<br />

schaffenheit des Blutes statt. Der Organismus bedarf einer ge­<br />

wissen Menge so und so beschaffenen Blutes zu seinen Verrichtungen:<br />

geht davon irgend Etwas verloren, so wird an den geeigneten Stellen<br />

neues bereitet; andererseits führt und unterhält der Organismus nicht<br />

mehr Blut, als er bedarf: wächst durch irgend ein Ercigniss die<br />

Menge darüber hinaus, so wird durch gesteigerte Ausscheidung und<br />

Verbrauch das Ueberschüssige entfernt.<br />

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Aber so wohl alle diese Thatsachen sich ineinander fügen, und<br />

so wenig gezweifelt werden kann, dass gegenüber den gewöhnlichen<br />

physiologischen Bedingungen die Regulationsmittel des Organismus<br />

ausreichen, um das Blut jederzeit in der normalen Menge und Be­<br />

schaffenheit zu erhalten, so ist damit doch nicht gewährleistet, dass<br />

dies auch unter pathologischen Verhältnissen immer mit derselben<br />

Sicherheit gelingt. Wer möchte sich beispielsweise auszusagen getrauen,<br />

ob die Beseitigung des Ueberschüssigen auch noch erfolgt, wenn durch<br />

irgend ein Moment die Blut menge um ein sehr bedeutendes Mass<br />

vergrössert ist? Eine positive Entscheidung kann hierüber nur das<br />

Experiment liefern, mittelst dessen es ja keinerlei Schwierigkeit hat,<br />

die Blutmasse eines Thieres künstlich zu vermehren, und es dürfte um<br />

so mehr verlohnen, einen derartigen Versuch anzustellen, als wir auf<br />

diese Weise zugleich den Einfluss kennen lernen, welchen eine eventulle<br />

abnorme Zunahme der Blutmenge auf den ganzen Organismus und

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