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I. Herz.

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370 Pathologie der Circulation.<br />

geschah aus denselben Gefässen ebensowohl bei normalem als gesteigertem,<br />

als ganz besonders auch verringertem Druck. Dass wirklich<br />

in beiden Fällen die Blutkörperchen durch die ununterbrochene<br />

Gefässwand hindurch und nicht etwa durch minime Löcher in<br />

derselben nach aussen gelangten, das brauche ich, nachdem wir die<br />

in Rede stehenden Vorgänge so eingehend behandelt haben, Ihnen<br />

nicht erst zu beweisen. Erinnern Sie Sich nur, wie mit dem Momente<br />

der Aufhebung der Venensperre der normale Blutstrom sich wiederherstellte,<br />

ohne dass hernach auch nur ein einziges Blutkörperchen<br />

mehr durch die angeblichen Löcher hindurchschlüpfte, und wie in der<br />

Entzündung in denselben Capillaren, aus denen rothe Blutkörperchen<br />

extravasirten, gleichzeitig der Blutstrom continuirlich fortging, ohne<br />

dass jemals jenes Hinströmen nach der scheinbaren Oeffnung stattfand,<br />

welches bei wirklichen Defecten niemals vermisst wird und vermisst<br />

werden kann! Weiter aber besitzen wir ein überaus scharfes<br />

Kriterium auf das Vorhandensein eines ununterbrochenen Endothels,<br />

resp. eines Defects in demselben. Denn wo das Endothel nur im<br />

Geringsten zerstört ist, da setzen sich, wie Sie wissen, sofort ein<br />

oder mehrere farblose Blutkörperchen fest, die sich eventuell in einen<br />

Fibrinbelag verwandeln — und Nichts davon sehen wir nach der<br />

Lösung einer Venensperre, Nichts davon im Laufe oder nach einer<br />

Entzündung an den Gefässen, durch die rothe Blutkörper extravasirt<br />

waren. Aber wir bedürfen solcher Beweise nicht erst. Denn wir<br />

wissen, dass es ja gar nicht Blut ist, was unter den genannten Verhältnissen<br />

aus dem Innern der Gefässe nach aussen tritt, wenn wir<br />

wenigstens unter Blut eine Flüssigkeit verstehen, wie sie im Innern<br />

des Gefässsystems circulirt, d. h. eine wässrige Lösung gewisser Eiweisskörper<br />

und Salze von bestimmter Concentration, in der rothe<br />

und farblose Blutkörperchen in gewissen Mengenverhältnisen suspendirt<br />

sind. Das Stauungstranssudat ist, so gross auch die Zahl der rothen<br />

Blutkörperchen in ihm sein mag, immer sehr arm an Eiweiss und<br />

Fibrin, und auch das Exsudat selbst der hämorrhagischen Entzündungen<br />

ist doch eine ganz andere Flüssigkeit, als Blut. Wenn man<br />

also unter Hämorrhagie lediglich einen Erguss von echtem vollem<br />

Blut versteht — wozu man ja unzweifelhaft berechtigt ist — so<br />

giebt es in der That keine andere Möglichkeit derselben, als durch<br />

Unterbrechung der Continuität der Gefässwände oder per r hex in.<br />

Aber wenn Sie überlegen, dass das Blut, sobald es aus den Gefässen<br />

herausgekommen, sich mit den Höhlen- oder Parenchymflüssigkeiten

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