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I. Herz.

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Hrrz.<br />

stärkere Füllung einer <strong>Herz</strong>abtheilung mit Blut wird selbstverständlich<br />

nur dadurch ermöglicht, dass die Wände derselben stärker ausgedehnt<br />

werden und ihre Höhle sich mehr, als gewöhnlich, in der Diastole er­<br />

weitert, wobei es völlig glcichgiltig ist, ob die Ursache für die stär­<br />

kere Füllung, wie bei der Vagusreizung, in der Verlängerung des Zeit­<br />

raums zwischen zwei einander folgenden Systolen liegt, oder, wie bei<br />

der Schliessungsunfähigkeit einer Klappe, in einem Zufluss des Blutes<br />

aus fehlerhafter Richtung neben dem normalen Strom. Geschieht aber<br />

eine solche übermässige Ausdehnung oft, so wird dieselbe, wie bei<br />

allen von dehnbaren Wänden umschlossenen Höhlen, z. B. der Harn­<br />

blase, dem Magen, bis zu einem gewissen Grade stationär. An sich<br />

liegt nun darin, dass eine Flerzhöhie während der Diastole stärker<br />

ausgedehnt ist, als gewöhnlich, noch nichts Pathologisches oder für<br />

den Kreislauf Unerwünschtes; denn da das während der Diastole in's<br />

<strong>Herz</strong> einströmende Blutquantum ein je nach den Zuständen des Or­<br />

ganismus wechselndes ist, so kann es ein absolutes Normalmaass für<br />

die Weite einer <strong>Herz</strong>höhle ebensowenig geben, als für die Arbeits­<br />

grösse des <strong>Herz</strong>muskels. Wenn bei einem Menschen mit gewöhn­<br />

licher katarrhalischer Gelbsucht die Pulsfrequenz auf ca. 50 in der<br />

Minute heruntergeht, während sein arterieller Druck ganz normal<br />

bleibt, so muss wochenlang sein <strong>Herz</strong> in jeder Diastole sich ganz be­<br />

deutend stärker ausdehnen, als es vor dem Icterus der Fall war, und<br />

doch ward es Niemandem beifallen, hier von einer krankhaften Dila­<br />

tation der <strong>Herz</strong>höhlen zu sprechen. Pathologisch wird eine Dilatation<br />

erst dann, wenn die systolische Contraction nicht mehr im Stande<br />

ist, die betreffende <strong>Herz</strong>höhle bis auf dasjenige Maass zu verkleinern,<br />

welches physiologischer Weise unentleert bleibt — bei den Vorhöfen<br />

übrigens viel bedeutender ist, als bei den Ventrikeln. Es kommt<br />

eben, bei sonstiger Integrität der Muskelfasern, Alles auf das Ver­<br />

hältniss zwischen der Höhle und dem Querschnitt der sie um-<br />

schliessenden Muskelfasern, d. i. der Wand dicke an; für einen dicken<br />

Ventrikel kann eine Kammerweite noch physiologisch sein, die für<br />

einen dünneren schon pathologisch ist, So richtig das aber auch ist,<br />

so bleibt drum die Thatsachc nicht minder bestehen, dass bei den<br />

diversen Klappeninsufficienzen wegen der jedesmaligen abnorm starken<br />

Füllung eine allmählich stationär werdende Erweiterung<br />

der resp. Höhlen sich ausbildet. Welche Höhlen das sind, haben wir<br />

ja soeben erst besprochen. Hierin aber liegt der Grund, wcsshalb<br />

wir bei den Klappeninsufficienzen nicht wie bei den reinen Stenosen<br />

,),)

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