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I. Herz.

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238 Pathologie der Circulation.<br />

neben einer Anzahl grösserer Aeste auch deren feinste Verästelung<br />

blosgelegt worden ist. In letzterem Falle geht aber auch hier eine<br />

zeitweilige Strombeschleunigung der niemals ausbleibenden definitiven<br />

Verlangsamung des Blutstroms in den exponirten Gefässen voraus.<br />

Ist es bis dahin gekommen, so sieht man alle Gefässe sehr weit,<br />

eine Menge Capillaren sind deutlich, die vorher kaum wahrgenommen<br />

werden konnten, in den Arterien ist bis in die kleinsten Verzweigungen<br />

hin die Pulsation ungemein auffällig, dabei die Strömung<br />

überall langsamer, als in der Norm, sodass es mühelos gelingt, nicht<br />

blos in den Capillaren, sondern auch in den Venen, ja während der<br />

Diastole selbst in den Arterien die einzelnen Blutkörperchen zu erkennen.<br />

Vermöge dieser langsamen Fortbewegung häufen sich in den<br />

Capillaren auch die Körperchen in grösserer Zahl an, so dass sie<br />

röther und darum voller, voluminöser erscheinen; doch ist, wie ich<br />

soeben schon andeutete, ihr .Querschnitt nur sehr unerheblich vergrössert.<br />

Aber mehr als die Capillaren sind es die Venen, welche<br />

die Aufmerksamkeit des Beobachters auf sich ziehen; denn ganz langsam<br />

und allmählich bildet sich an ihnen ein überaus charakteristisches<br />

Verhältniss aus: die ursprünglich plasmatdsche Randschicht<br />

füllt sich mit zahllosen farblosen Körperchen. In den Venen<br />

befinden sich, wie Sie Sich erinnern, in der Randzone immer vereinzelte<br />

farblose Blutkörperchen, die wegen ihrer kugligen Gestalt und ihres<br />

geringeren specif. Gewichts an die Peripherie des Stroms getrieben<br />

werden und wegen ihrer Klebrigkeit nur schwer von der Wand sich<br />

losmachen können, sobald sie mit ihr in Berührung gekommen sind 2 .<br />

Dass das letztere Moment um so eher zur Geltung gelangen wird, je<br />

langsamer der Blutstrom, leuchtet ohne Weiteres ein; und so hat es<br />

an sich nichts Ueberraschendes, dass successive immer mehr und mehr<br />

farblose Blutkörperchen in der Randschicht sich ansammeln, und dort<br />

zu einer gewissen Ruhe kommen. Denn das brauche ich wohl nicht<br />

erst ausdrücklich ^zu erwähnen, dass von einer absoluten Ruhe, einem<br />

wirklichen Stillstand nicht die Rede ist; die farblosen Zellen der<br />

Randzone sitzen im besten Falle zeitweilig fest, dann rücken sie<br />

wieder eine kleine Strecke vor, machen wohl wieder einen kurzen<br />

Halt u. s. f. Aber der Gegensatz zwischen der continuirlich, mit<br />

gleichmässiger Geschwindigkeit dahinfliessenden centralen Säule der<br />

rothen Blutkörperchen und der ruhenden Randschicht der farblosen<br />

Zellen ist darum nicht weniger frappant; es ist, als ob die Innenwand<br />

der Vene mit einer einfachen, aber ganz vollständigen Lage

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