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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

sie kann so allgemein überhaupt nicht beantwortet werden. Denn in<br />

der Lebensgeschichte der Geschwülste giebt es eigentlich nur Eine<br />

für alle gültige Thatsache, nämlich dass niemals ein Neoplasma<br />

sich spontan zur-ückbildet und verschwindet. Denn die überdies<br />

recht seltene Elimination nach vorheriger Nekrose kann man<br />

offenbar ebenso wenig eine spontane Rückbildung nennen, wie etwa<br />

die Abstossung eines brandigen Fusses, und die fettige Atrophie<br />

kann zwar das Volumen einer Geschwulst verkleinern, aber dass auf<br />

diese Weise jemals eine vollständige spontane Heilung einer solchen<br />

zu Stande gekommen wäre, davon ist Nichts bekannt. Auch ist diese<br />

Beständigkeit der Geschwülste aus unserer Auffassung derselben<br />

leicht begreiflich. Ein miasmatischer Kropf wird rückgängig, wenn<br />

das Miasma aus dem Körper entfernt worden, eine syphilische Neubildung<br />

heilt, wenn auch in der Regel mit Hinterlassung einer Narbe,<br />

wenn die AVirksamkeit des syphilitischen A 7 irus vollständig oder<br />

wenigstens zeitweilig aufgehoben ist. AVenn aber die Ursache eines<br />

echten Neoplasma in der embryonalen Anlage begründet ist, so<br />

wüsste ich in der That nicht, wie und wodurch eine spontane Rückbildung<br />

bewerkstelligt werden sollte: geschieht doch auch in den Geschwülsten<br />

Nichts von irgend welchen Arbeitsleistungen auf Kosten<br />

ihrer eigenen Substanz, wie sie wohl die Thymus zur Atrophie und<br />

zum schliesslichen Schwund bringen, nachdem die physiologische Neuanbildung<br />

von Thymuszellen aufgehört hat! Sehen wir aber von dieser,<br />

allen Geschwülsten eigenen Beständigkeit ab, so lassen sich grössere<br />

Unterschiede kaum erdenken, als sie in der Lebensgeschichte der Gewächse<br />

wirklich beobachtet werden. Etliche, z. B. manche Fibrome,<br />

Lipome, Exostosen, bleiben das ganze Leben hindurch, Jahre und<br />

Jahrzehnte lang, stationär, ohne eine massige Grösse jemals zu<br />

überschreiten. Andere dagegen von völlig übereinstimmendem Bau<br />

wachsen, zwar langsam, aber doch cont inuirlich, so dass schliesslich<br />

ganz colossale Dimensionen herauskommen; so sind Lipome und<br />

Fibrome von 30, 40 Pfund Schwere gar keine Seltenheit, auch Uterusmyome<br />

von dieser Grösse sind wiederholt gesehen worden, und von<br />

elephantiastischen Geschwülsten des Scrotum existiren selbst Angaben<br />

von mehr als Centnergewicht. Weiterhin bleiben die meisten Geschwülste,<br />

mögen sie klein oder gross sein, lokale Bildungen, die sich<br />

stricte auf die Stelle und das Gewebe beschränken, wo sie von Anfang<br />

sich entwickelt haben; eine recht ansehnliche Zahl von ihnen<br />

aber übt diese örtliche Beschränkung nicht oder doch nur zeit-

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